Minischritte beim Ausbau Erneuerbarer Energien

BEE-Halbjahresbilanz 2017

Der Anteil Erneuerbarer Energien ist in allen Sektoren im ersten Halbjahr 2017 erneut nur leicht gestiegen. Positiv ist der Anstieg bei der Stromerzeugung, dem aber ein Rückgang im Verkehrssektor gegenübersteht. Im Wärmesektor gab es nur einen leichten Anstieg, sagt eine BEE-Medienmitteilung. „Die Energiewende kommt in Deutschland viel zu langsam voran“, kritisiert Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V..

„Nur mit einem deutlich engagierteren Ausbau Erneuerbarer Energien – bei Strom genauso wie bei Wärme und Verkehr – können wir den Pariser Klimavertrag einhalten und unsere gegenüber der EU verbindlichen Erneuerbare Energien-Ausbauziele erreichen. Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung dürfen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Der Umstieg auf saubere Energie ist entscheidend, um zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen und den Wirtschaftsstandort Deutschland fit für die Zukunft zu machen.“ Die nächste Bundesregierung müsse gleich nach der Bundestagswahl umfassende Maßnahmen für Erneuerbare Energien ergreifen, damit Deutschland seine Verpflichtungen erfüllen kann, mahnt Uphoff „Wir benötigen faire Wettbewerbsbedingungen für Erneuerbare Energien über eine CO2-Bepreisung im Strom- und Wärmesektor.“ Abgeschafft werden müsse hingegen die Deckelung der sauberen Stromproduktion, die Förderung fossiler Heizungen sowie die Benachteiligung von Biotreibstoffen.

Nur 0,4 Prozentpunkte plus – bleibe 85 Prozent Kohle

Erneuerbare Energien trugen von Januar bis Juni dieses Jahres zu 15,2 Prozent zum Endenergieverbrauch bei. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 14,8 Prozent. Auf dem Weg zur Dekarbonisierung liegen somit immer noch 85 Prozent vor uns. „Der geringe Anstieg des Anteils der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch erhärtet die skeptische Prognose des BEE für 2020.“ Erst im April hat der BEE eine Prognose zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien bis 2020 vorgelegt, die einmal mehr bestätigte: Unter den aktuellen Bedingungen wird Deutschland das verpflichtende EU-Ziel von 18 Prozent Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2020 deutlich verfehlen.

Wenn nicht politisch gegengesteuert und der Ausbau beschleunigt wird, erreicht Deutschland laut der BEE-Prognose im Jahr 2020 lediglich einen Anteil von 16,7 Prozent Erneuerbare Energien am Endenergieverbrauch. Die fehlenden 1,3 Prozentpunkte entsprechen auf die gesamte Energiemenge bezogen 7,2 Prozent weniger Erneuerbare Energien als von der Europäischen Union für Deutschland vorgeschrieben und 14,8 Prozent weniger als Deutschland im nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien gegenüber der EU zugesagt hatte. Das Ziel, bis 2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent zu reduzieren, ist für Deutschland sogar noch weiter entfernt. Der BEE geht davon aus, dass höchstens 30 Prozent geschafft werden.

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