Autoindustrie und Politik für Dieselfahrverbote in Städten verantwortlich
Zu Fahrverboten hätte es nicht kommen müssen, wenn Autos auch im Realbetrieb die Abgasgrenzwerte eingehalten hätten. So ist vielerorts die Schadstoffbelastung nicht gesunken, obwohl Prognosen durch die Einführung strengerer Abgasnormen von einer deutlichen Reduktion ausgingen. Autohersteller haben ungehindert über Jahre hinweg die Schadstoff- und Verbrauchswerte auf die Abgastests im Labor optimiert – zum Teil über das erlaubte Maß hinaus. Die Politik – insbesondere das Verkehrsministerium und das für die Zulassung und Marktüberwachung zuständige Kraftfahrtbundsamt – hat bei der Kontrolle versagt. Ausbaden müssen dies nun die Menschen in den Städten sowie Autofahrer, die vielleicht schon bald mit zum Teil noch relativ jungen Fahrzeugen von Fahrverboten betroffen sind.
Es ist Aufgabe der Politik, die Gesundheit der Menschen zu schützen. Sie muss dafür sorgen, dass die Luft in Städten sauber wird. Gleichzeitig steht die Industrie in der Pflicht, schnell Nachrüstlösungen zur NOx-Reduktion zu entwickeln und anzubieten, damit Autofahrer ihren Diesel nachrüsten können. Eine blaue Plakette und Regelungen zur Nachrüstung forcieren dies. Welche konkreten Aufgaben der VCD von Politik und Industrie einfordert, können Sie im Downloadbereich nachlesen.
Verunsicherung vor dem Autokauf: Was sind die Altenativen im Abgasskandal?
Die Debatte um die Schadstoffbelastung von Pkw nach dem Abgasskandal verunsichert zunehmend die Autokäufer. Angesichts drohender Fahrverbote für Dieselfahrzeuge stellt sich für viele Menschen die Frage, mit welchen Autos sie auf der sicheren Seite sind. Der VCD hat Empfehlungen zusammengestellt.
Klimaziele auch ohne Diesel erreichbar
Da der Diesel zunehmend unter Druck gerät, betonen Autoindustrie und Politik immer wieder, dass die Dieseltechnologie unverzichtbar für den Klimaschutz sei. Eine Analyse des ICCT widerlegt dieses Argument. So lassen sich selbst bei einem drastsichen Rückgang des Dieselanteils die europäischen CO2-Vorgaben für Pkw erreichen, wenn Hersteller stattdessen verstärkt auf die Hybridisierung des Benzinantriebs setzen. Hybridfahrzeuge stoßen im Schnitt nicht nur weniger CO2 als Diesel-Pkw aus, sie sind auch günstiger. Darüber hinaus profitiert auch die Luftqualität, wenn künftig weniger Diesel-Pkw auf den Straßen fahren. Für den VCD folgt daraus: Es gibt keinen Grund mehr, den Diesel aus Klimaschutzgründen zu bevorteilen und mit aller Macht an dieser Technologie festzuhalten. Deshalb sind zu allererst das Steuerprivileg auf Dieselkraftstoff abzubauen und die Weichen zugunsten emissionsarmer und emissionsfreier Antriebe zu stellen. Die Zusammenfassung der ICCT-Studie sowie einen Kurzkommentar des VCD finden Sie im Downloadmenü.
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