Neue AEE-Publikation portraitiert die Offshore-Windenergie
Offshore-Windenergieanlagen sind naturgemäß nur in wenigen Regionen Deutschlands verortet, schließlich verfügen nur drei der 16 Bundesländer über eine Meeresküste. Doch die stetig wachsende Energieerzeugung auf dem Meer und die aus dieser Technologie resultierende Beschäftigung wirken sich in ganz Deutschland aus. Die durch den Offshore-Ausbau generierten Arbeitsplätze sind dabei nicht nur in der ganzen Republik zu finden, sondern auch vorrangig mittelständisch geprägt, wie eine aktuelle Analyse der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) zeigt.
Obwohl die Offshore-Windenergie noch eine relativ junge Technologie sei, habe die Sparte schon eine rasante Entwicklung durchlebt: Immer größere Anlagen, effizientere Projektierungen und hohe Verfügbarkeiten der Windparks sorgten nicht nur für wachsende Stromerzeugungsmengen, sondern auch für deutliche Kostenreduktionen, heißt es in der Pressemitteilung der AEE vom 10.07.2017.
So habe die Offshore-Windenergie 2016 schon 6,6 Prozent der erneuerbaren Stromerzeugung in Deutschland beigesteuert. Aktuelle Energieszenarien besagten, dass zur Realisierung der Energie- und Klimaziele ihr Anteil am gesamten Stromverbrauch auf 20-25 Prozent steigen werde. Während der Energiebeitrag stark steige, würden die Kosten weiter sinken: So hätten in der ersten Ausschreibung für künftige Offshore-Windparks drei von vier Projekten den Zuschlag erhalten, indem sie ganz auf zusätzliche Förderung verzichteten.
„Nur mit allen Erneuerbaren Energien im Verbund können wir die Energiewende schaffen – dazu gehört nach den dynamischen Entwicklungen der letzten Jahre und Monate selbstverständlich auch die Offshore-Windenergie“, kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die Lernkurve dieser Sparte. „Und wie bei der Onshore-Windenergie und der Solarenergie würden die starken Kostensenkungen höhere Zubauziele als bisher vorgesehen erlauben – das wäre zur Erfüllung der Klimaziele ein wichtiger Beitrag.“
Mittelständische Arbeitsplätze in ganz Deutschland
Nicht nur in Sachen energetischer Beitrag, sondern auch hinsichtlich der Arbeitsplatz-Bilanz befände sich die Offshore-Branche auf Wachstumskurs: Von 2012 bis 2015 seien die Beschäftigtenzahlen von 17.800 auf 20.500 angewachsen. Viele der Arbeitsplätze fiellen zwar in den Küstenregionen an, aber durch die komplexen Zulieferketten ergäben sich Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in ganz Deutschland. So würden laut der aktuellen Analyse der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) insbesondere auch in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg dank der dortigen starken Maschinenbau- und Elektrotechnikunternehmen Arbeitsplätze generiert.
„Die Projekte der Offshore-Windenergie sind im Vergleich mit den anderen Sparten sehr groß und erreichen oftmals Größenordnungen von einigen Milliarden Euro. Dennoch entstehen die Arbeitsplätze vor allem in mittelständischen Betrieben“, erläutert Vohrer. 2015 habe dieser Mittelstandsanteil der Offshore-Beschäftigung im deutschen Durchschnitt bei über 62 Prozent gelegen. Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und das Küstenland Schleswig-Holstein hätten dabei die höchsten Werte erreicht. Lediglich in Hamburg liege der Wert durch die vielen dort angesiedelten Zentralen großer Offshore-Unternehmen unter 50 Prozent.„Die Offshore-Wirtschaft ist mittelständisch geprägt und vielfältig. Knapp die Hälfte der Arbeitsplätze fallen in der Industrie an. Aber auch Bau und Logistik, Dienstleistungen und weitere Wirtschaftsbereiche tragen zur Beschäftigung bei“, so Vohrer mit Blick auf die vertiefende Analyse der GWS. Die Ergebnisse der Untersuchung und ein Portrait dieser Erneuerbaren-Sparte seien Gegenstand einer neuen Broschüre, die ab sofort über den Shop der AEE bezogen werden könne.
Weitere Informationen
Im Rahmen einer neuen Publikationsreihe wirft die AEE einen genaueren Blick auf die verschiedenen Sparten der Erneuerbaren Energien. Den Auftakt zu dieser Reihe „Erneuerbare Energien im Portrait“ macht die Offshore Windenergie. Die frisch erschienene Broschüre ist ab sofort online in der AEE-Mediathek einsehbar sowie in einer gedruckten Version kostenfrei über den AEE-Shop bestellbar. Die weitergehende Analyse der Offshore-Beschäftigung durch die GWS kann hier eingesehen werden.
Die bundesländergenauen Ergebnisse zur Beschäftigung durch den Ausbau der Offshore-Windenergie sind im AEE-Bundesländerportal Föderal Erneuerbar zu finden.
->Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien