Ausbauzahlen Wind-Offshore im ersten Halbjahr 2017

Windenergie auf See in Deutschland: Zwei neue Offshore-Windparks am Netz – Höheres Ausbauvolumen gefordert

Im ersten Halbjahr 2017 speisten nach Angaben des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) vom 20.07.2017 in Deutschland 108 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 626 MW erstmals Strom in Netz ein. Damit waren zum 30.06.2017 insgesamt 1.055 Anlagen mit einer Leistung von 4.749 MW am Netz. Der BWE, die Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie (AGOW), die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, VDMA Power Systems und WAB e.V. bewerten den Zubau des zurückliegenden Halbjahres positiv. Für das Gesamtjahr 2017 rechne die Branche mit rund 900 MW Zubau. Die Offshore-Windenergie habe im ersten Halbjahr 2017 bereits 8.480 GWh Strom produziert – rund 70% der gesamten Vorjahresleistung.

    [note

  • 108 Offshore-Windenergieanlagen mit 626 MW gingen bis 30.06.2017 ans Netz
  • Nordsee-Windparkprojekte Sandbank und Veja Mate planmäßig fertiggestellt, Zubau geht kontinuierlich voran
  • Ergebnisse der ersten Offshore-Ausschreibungsrunde sind Meilensteine – unterstreichen Vertrauen in Innovationskraft und Kostensenkungspläne der Offshore-Industrie
  • Politik ist gefordert, industriepolitische und energiewirtschaftliche Chancen zu nutzen und Offshore-Ausbaudeckel auf mindestens 20 GW bis 2030 und 30 GW bis 2035 anzuheben
  • Jahresproduktion  Offshore-Windenergie: 2015: 8.285 GWh, 2016: 12.365 GWh, 1. Hj 2017: 8.480 GWh]

Kostensenkungspotenzial nutzen – in Deutschland und Europa

Die Ausschreibungsergebnisse in Deutschland unterstrichen nachdrücklich die Innovationskraft und Kostensenkungspotenziale der Offshore-Windindustrie. Erstmals seien dabei Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien bezuschlagt worden, die ab Mitte der 20er Jahre ohne EEG-Förderung auskommen sollen und sich über den Strommarkt refinanzieren würden. Neue zuverlässige und leistungsstärkere Anlagen mit größerem Rotordurchmesser, insgesamt größere Windparkprojekte, Innovationen bei Gründungsstrukturen, bessere Betriebs- und Wartungskonzepte sowie günstigere Finanzierungskonditionen hätten zu einer deutlichen Senkung der Stromgestehungskosten geführt.

Durch diesen Paradigmenwechsel ergäben sich für die nächste Bundesregierung Chancen, die energiewirtschaftlichen und industriepolitischen Potenziale der Windenergie auf See durch Anhebung der Ausbauziele auf mindestens 20 GW bis 2030 und mindestens 30 GW bis 2035 zu nutzen. Ebenso seien die politischen und technologischen Bedingungen geschaffen worden, um den notwendigen Netzausbau voranzutreiben. Mit der Begrenzung des Zubaus von Offshore-Windenergie im EEG 2014 von zuvor 25 GW auf jetzt 15 GW bis 2030 sollten vor allem die Kosten der Energiewende gedämpft werden.

Auch auf europäischer Ebene hab4 die Offshore-Industrie im Juni 2017 in einer ‘Gemeinsamen Erklärung‘ einen ambitionierteren Zubau bis 2030 gefordert. Die Industrie bekräftige darin ihre Bereitschaft zu einem jährlichen Zubau von 6 GW in Europa bis 2030. Ein jährlicher Zubau von mindestens 4 GW wäre für weitere Kostensenkungen notwendig. Regierungsvertreter der belgischen, dänischen und deutschen Regierung würdigten in der Erklärung die bereits erreichten Kostensenkungen und sprächen sich ebenfalls für einen signifikanten Ausbau bis 2030 aus. Zudem sollen auf europäischer Ebene verstärkt Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Investitionen in Offshore-Projekte, Netze und Infrastrukturen anzureizen.

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