Deutsche Technologieführerschaft weiter stärken
Die derzeitigen Ausbauziele der Bundesregierung, die in den 20er Jahren einen jährlichen Zubau zwischen 500 und 840 MW vorsehen, bremsen laut BWE die Entwicklung der Offshore-Windindustrie am Standort Deutschland. Ein starker Heimatmarkt, verlässliche politische Rahmenbedingungen und substanzielle Ausbauvolumina seien jedoch notwendig, damit die Technologieführerschaft der Offshore-Windindustrie in Deutschland gehalten und durch Skaleneffekte im Wettbewerb weitere Kostensenkungen erreicht werden könnten. Weitere Arbeitsplätze, zu den bereits vorhanden 20.000, entstünden nur dann, wenn deutsche Unternehmen auch weiterhin am internationalen Ausbau der Windenergie auf See beteiligt seien und erfolgreich Exportmärkte beliefern könnten. Zusätzlich müssen kurzfristig weitere Testmöglichkeiten für Prototypen und innovative Komponenten von Offshore-Projekten in deutschen Gewässern vorgesehen werden, für die regulatorische Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Nur durch Investitionen in Forschung und Entwicklung und ein ambitioniertes Marktvolumen könne „Deutschland seine Rolle als Technologieführer ausbauen“.
Netzausbau und Sektorenkopplung: Energiewende erfolgreich umsetzen
Der BWE: „Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien hängt der Erfolg der Energiewende in Deutschland wesentlich vom Netzausbau und dem Fortschritt der Sektorenkopplung ab. Daraus resultiert eine ganzheitliche Umstellung unseres Energiesystems, bei der neue Netzinfrastruktur zügig entsteht und Wärme- und Mobilitätssektoren ihre Abhängigkeit von CO2-intensiven fossilen Energieträgern perspektivisch reduzieren. Darüber hinaus sollten die verschiedenen technischen Möglichkeiten genutzt werden, um Netzengpässe an Land vorübergehend oder dauerhaft zu überwinden. Dazu zählen insbesondere Maßnahmen zur verbesserten Netzauslastung. Außerdem sollten die notwendigen Must-Run Kapazitäten überprüft werden. Auch sollte über eine Erhöhung der Transparenz und die Einführung von mehr Wettbewerb bei Offshore-Netzanbindungen nachgedacht werden, z.B. durch kostensenkende Ausschreibungen. Die Unternehmen der Offshore-Windindustrie möchten diesen gesamtgesellschaftlichen Prozess mit allen Beteiligten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aktiv gestalten.“
[note Zahlen 1. Halbjahr 2017 im Überblick:
Zubau 1. Hj 2017 – OWEA m. Netzeinspeisung 626,2 MW
Gesamt 30.06.2017 – OWEA m. Netzeinspg. 4.748,9 MW
Installierte OWEA ohne Netzeinspeisung – 295,8 MW]
->Quellen: