Divestment auf Schwedisch
Gute Nachrichten für alle schwedischen Rentenzahler und Rentner: Schwedens größter und staatlicher Pensionsfonds AP 7 (Sjunde Allmänna Pensionsfonden) steigt aus Aktien mit Umweltsündern aus und hat eine Liste von Unternehmen mit umstrittenen Geschäftspraktiken in Bezug auf das Pariser Klimaabkommens vorgelegt. Auch Privatbanken könnten dem Beispiel zu folgen – schreibt Nicole Allé in energiezukunft und zitiert handelsblatt online.
Der schwedische Bürgerfonds gilt in der EU als Vorbild: Damit erhalten schwedische Bürger ein zusätzliches Vorsorgekonto, auf das von ihren Arbeitgebern ein kleiner Prozentsatz ihres Einkommens überwiesen wird – und erhalten damit ein Angebot für zusätzliche Altersvorsorge. Das Geld auf dem Vorsorgekonto wird bis zum 55. Lebensjahr in Aktien investiert. Danach wird die Aktienquote zugunsten festverzinslicher Papiere allmählich zurückgefahren, um Risiken zu minimieren.
Die Renditen sind hoch, seit 17 Jahren im Durchschnitt 6,7 Prozent. Der Staatsfonds macht damit deutlich, dass sich Gelder für die Altersvorsorge lukrativ anlegen lassen. Und jetzt auch noch umweltfreundlicher. Der Pensionsfonds habe seine Anteile an den US-Konzernen Exxon Mobile, Westar, Southern Corp und Entergy verkauft, die sich in den USA gegen die Umsetzung des Pariser Klima-Vertrages engagiert hätten. Auch das Unternehmen Transcanada Corp, das Ölpipelines in den USA und Kanada plant, sowie der russische Energiekonzern Gazprom stehen bei AP 7 aufgrund seiner Öl- und Gasförderung in der Arktis auf der schwarzen Liste der Umweltsünder.
Fast fünfeinhalb Billionen Dollar aus Fossilen abgezogen
Innerhalb der Divestment-Bewegung haben inzwischen über 700 Institutionen einen Betrag von etwa 5,45 Billionen US-Dollar (= 4,68 Bio. €) sowie über 58.000 Privatpersonen rund 5,2 Milliarden US-Dollar aus Kohle-, Öl- und Gaskonzernen abgezogen. Weltweit sind die Investitionen in die fossile Erdöl- und Gasförderung aber leider immer noch mehr als doppelt so hoch wie die Investitionen in Erneuerbare Energien.
[note Nicole Allé ist Chefredakteurin von energiezukunft, „Portal für Erneuerbare Energien und die bürgernahe Energiewende“, herausgegeben von der NATURSTROM AG]
->Quelle: energiezukunft – Nicole Allée