Die verantwortlichen Manager sollten wenigstens einen Teil ihrer Vergütung zurückgeben
Diese wurden dann erst kürzlich von einer kleinen amerikanischen Forschungsgruppe durchgeführt, was zum – eigentlich doch voraussehbaren – Auffliegen dieses riesigen Betrugs führte, der die Glaubwürdigkeit deutscher Ingenieursleistungen weltweit erschüttert hat. Wie konnten nur die zuständigen Manager annehmen, dass das nicht früher oder später in unserer global vernetzten Wirtschaft herausgefunden wird? Es wäre wünschenswert, dass die verantwortlichen Manager durch Schadensersatzklagen wenigsten einen Teil ihrer riesigen Vergütungen und Prämien zurückgäben – dies ist aber leider bei uns unwahrscheinlich, obwohl sie ihrem Arbeitgeber und dessen Aktionären bewusst existenzgefährdend geschadet haben, vom Schaden für die Käufer dieser betrügerischen Diesel PKW ganz zu schweigen.
Heute wehrt sich die Automobilindustrie mit allen Mitteln dagegen, wirksame Maßnahmen zur Förderung des Absatzes von Elektromobilen in Deutschland einzuführen. Dazu zählen sowohl die Plug-in Hybride mit Elektro- und Verbrennungsmotor, wie auch die batteriebetriebenen Elektroautos und Wagen, die durch Wasserstoff mögliche Stromerzeugung an Bord nutzen, durch Brennstoffzellen.
Städte sollten die Möglichkeit haben, ihre Innenstädte nur noch emissionsfrei befahren zu lassen
Neben steuerlichen Unterstützungen, wie sie ironischerweise Dieselautos bis heute genießen, sehe ich besonders die Möglichkeit, Städten endlich zu erlauben, ihre Innenstädte ab einem Stichdatum nur noch emissionsfrei befahren zu lassen. Dies wäre bedeutend wirksamer als ein Diesel-Fahrverbot. Derartige Ankündigungen würden erst 2020 oder sogar erst 2025 wirksam werden, und auch Ausnahmen für Lieferverkehr zulassen, hätten aber einen sofortigen Effekt auf das Kaufverhalten der Bürger: Bei einem anstehenden Neuwagenkauf wird die Frage aufkommen, ob man vielleicht nicht auch in einigen Jahren mit diesem neuen Auto in die Innenstadt fahren möchte, dann empfiehlt es sich doch lieber, gleich ein Auto zu kaufen, das emissionsfrei fährt. Dies ermöglichte den deutschen Autofirmen ihre Verkäufe in diesem Sektor rasch in eine Größenordnung zu bringen, die auch international konkurrenzfähige Produktionsstückzahlen ermöglichte – gut für die weitere Bedienung des heimischen Marktes auch in 10, 20 Jahren, gut auch für lukrativen Export.
Falls wir uns nicht dazu durchringen, durch effektive Maßnahmen rasch einen heimischen Markt in dieser Zukunftstechnologie zu schaffen, besteht die große Gefahr, dass wir von der internationalen Konkurrenz aus den USA und Asien abgehängt werden. Allein im chinesischen Markt der Elektromobilität spricht man von Millionen Stückzahlen – und was tun wir: Die Automobilindustrie drängt unsere Politiker, sich in China für eine Verwässerung der für 2018 angestrebten Quote von acht Prozent des Anteils von Elektroautos am Fahrzeugpool einer Marke einzusetzen, um noch ein wenig länger unsere geliebten, klimaschädlichen Verbrennungsmotoren in China verkaufen zu können! Vergessen wird, dass dies verhindern wird, dass auch deutsche Autofirmen E-Mobile in Stückzahlen herstellen, die erst die drastischen Kostensenkungen erlauben, wie wir sie bei der Photovoltaik-Industrie, jetzt auch bei der Batterie-Industrie, so deutlich beobachten konnten.
Folgt: Die Autoindustrie sollte möglichst schnell Elektroautos in hoher Stückzahl produzieren