Folgt: Hendricks: Fahrverbote vermeiden
In den nächsten Wochen werden die beim Dieselforum vereinbarten Expertengruppen die Arbeit aufnehmen und weitere Maßnahmen entwickeln für einen zweiten Dieselgipfel im Herbst. Hendricks: „Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen, dass die Bundesregierung alles dafür tun wird, Fahrverbote zu vermeiden.“
[note BMVI wie stets an der Seite der Autobauer: Lieber Verkehr flüssiger machen – VDA zynisch-dreist: Kein Platz im Auto!
In einem Artikel der Welt warnte das CSU-geführte Bundesverkehrsministerium vor dem Herausgreifen einzelner Maßnahmen, denn beim Dieselgipfel sei ein Gesamtpaket beschlossen worden, darin Masterpläne für den flüssigeren Verkehrsfluss, die hätten ein großes Potenzial.
Die Automobilbranche mauert unterdessen weiter und sieht laut FAZ „nur drei Wochen nach dem Gipfel keinerlei Anlass für Nachjustierungen“ (als ob dieser nicht schon sehr lange besteht – angesichts mehr als 10.000 vorzeitiger Sterbefälle jährlich in Deutschland aufgrund des Dieseldrecks aus den Auspuffrohren…), teilte der Branchenverband VDA am Mittwoch mit und schob die Verantwortung von sich und auf die Wahlkämpfer: „Wenn jetzt bereits weitere Forderungen erhoben werden, scheint das eher dem laufenden Wahlkampf als Sachgründen geschuldet zu sein,“ heißt es zynisch dreist vom VDA. Falls das aber nicht reicht, hat der Verband noch ein Argument im Köcher: Die geforderten Hardware-Nachrüstungen seien „in der Breite technisch nicht umsetzbar“, denn die meisten Modelle hätten gar keinen Platz für den Einbau der Ad-Blue-Nachrüstungen. „Zudem wäre eine Umsetzung langwierig, da Entwicklung und Erprobung sowie die zusätzlichen Typprüfungen mehrere Jahre dauern würden“, argumentiert der Verband. Und weil kein Platz da ist, und weil Wahlkampf ist, und weil die Teile (die anderswo längst eingebaut werden) angeblich noch nicht abgenommen sind, sterben halt weiter viele Menschen früher.]
UBA-Erklärfilm: Verkehr in der Stadt
Am 28.04.2017 stellte das UBA einen Erklärfilm via YouTube ins Netz: Saubere Luft, Ruhe und mehr Platz und Grün in der Stadt – das geht nur mit weniger Autos. Damit die Menschen weiterhin mobil sind wie heute, müssen die Alternativen zum eigenen Pkw deutlich attraktiver werden. Trotz technischer Entwicklungen und politischer Maßnahmen – der urbane Verkehr führt nach wie vor zu Problemen. So ist der Straßenverkehr eine der Hauptursachen für Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxide. Unsere vielen Autos brauchen auch sehr viel Platz: Ein PKW steht durchschnittlich 23 Stunden am Tag. Der Straßenverkehr macht Lärm, das belastet die Umwelt und unsere Gesundheit. Nicht zuletzt beschleunigt der Verkehr den Klimawandel. Autos, Lkw, Flugzeuge usw. sind zusammen für rund 18 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgase in Deutschland verantwortlich.
Hier geht’s zum UBA-Erklärfilm bei YouTube.
->Quellen:
- Medienmitteilung: bmub.bund.de/diesel-pkw-software-updates-reichen-nicht-aus-fuer-saubere-luft
- Bericht des UBA zur Wirkung der Beschlüsse des Diesel-Gipfels auf die NO2-Gesamtkonzentration und NO?-Belastungssituation 2016
- Chronologie zu Diesel und Luftreinhaltung
- umweltbundesamt.de/erklaerfilm-verkehr-in-der-stadt