E-Autos mit guter Klimabilanz

Empfehlungen für mehr Klimaschutz durch Elektromobilität

Zugleich sollte die Bundesregierung die Ausschreibungsmengen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im EEG erhöhen. Diese geben vor, in welchem Umfang Wasser-, Solar-, Windenergie erzeugt wird. Studien-Ko-Autor Kasten dazu: „Wenn durch die Elektromobilität künftig der Strombedarf wächst, müssen die benötigten Mengen für den Ausbau der Erneuerbaren insgesamt nach oben gesetzt werden. Nur so kann die Elektromobilität einen stärkeren Beitrag zum Klimaschutz leisten als heute.“ Zudem bestände dann die Möglichkeit, die zusätzlichen freiwilligen Ausbaumaßnahmen der Akteure der Elektromobilität nicht auf die nationalen Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren anzurechnen. Damit würden im Gesamtsystem mehr Erneuerbare Energien hinzukommen; Fahrzeughersteller und -nutzer könnten so einen noch höheren Klimaschutzbeitrag leisten.

Klimaschutzumlage auf Benzin- und Dieselkraftstoffe

Der Großteil der Treibhausgasemissionen entsteht im Verkehr auch mittelfristig durch die Verbrennung von Diesel- und Benzinkraftstoffen. Um dem Verursacherprinzip Rechnung zu tragen, regen die Wissenschaftler an, eine Umlage auf Benzin- und Dieselkraftstoffe zu prüfen. „Die Nutzer von Elektrofahrzeugen beteiligen sich bereits über die EEG-Umlage des Fahrstroms am weiteren Ausbau der Erneuerbaren“, erklärt Kasten den Ansatz. „Sie tragen damit zur Glaubwürdigkeit der Elektromobilität als Klimaschutzmaßnahme bei. Mit der Umlage auf konventionelle Kraftstoffe würden auch Fahrer von Benzin- und Dieselfahrzeugen einen Beitrag für die Mobilität der Zukunft leisten.“

Hintergrundinformationen zum Projekt

In der Studie „Wissenschaftliches Analyse- und Dialogvorhaben zur Sicherstellung des Klimavorteils von Elektromobilität“ für das BMUB hat das Öko-Institut zwischen 2014 und 2017 die Wechselwirkungen zwischen Elektromobilität und Stromerzeugung analysiert. Neben Modellanalysen der Stromerzeugung bis 2030 wurden dafür Studien zum Einfluss der Elektromobilität auf das Verteilnetz ausgewertet. Ein Stakeholder-Dialog mit Vertretern aus der Automobil- und Energiewirtschaft, mit Verbrauchervertretern und der Zivilgesellschaft ergänzte die wissenschaftlichen Analysen. Ein aktuelles Diskussionspapier des Instituts fasst Handlungsempfehlungen zur Gestaltung des Beitrags der Elektromobilität zum Klimaschutz zusammen.

[note Solarify erlaubt sich den bescheidenen Hinweis, dass in diesem Zusammenhang dringend die Rolle der jüngst ins Licht der Öffentlichkeit gerückten sogenannten Designer Fuels (siehe: solarify.eu/lesehinweis-auf-faz-designer-fuels) untersucht werden sollte, Kraftstoffe aus solarem oder Wind-Wasserstoff und CO2, die rückstandsfrei verbrennen und sogar auch überall dort eingesetzt werden können, wo batterie-elektrische Mobilität nicht möglich ist, wie beispielsweise in schweren Baumaschinen, Flugzeugen oder großen Ozeanschiffen – und die schließlich auf schwere nicht recycelbare Batterien verzichten können.]

->Quellen: