Stefan Rahmstorf entlarvt Bauernfängertrick von Klimaskeptiker
-mit freundlicher Genehmigung-
Die Fakten des anthropogenen Klimawandels als Folge des weltweiten CO2-Anstiegs seien „klar, eindeutig und unumstritten – dennoch recycelt die Welt dazu immer wieder gerne uralte Klimaskeptikermythen. Sind die Wälder am CO2-Anstieg schuld?“ fragt Stefan Rahmstorf, Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Auf SciLogs nimmt er die „Argumentation“ eines Welt-Autoren gnadenlos auseinander.
Rahmstorf lässt zunächst kurz die wichtigsten Daten und Fakten über den Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre Revue passieren:
- „Die CO2-Konzentration ist seit Beginn der Industrialisierung von 280 ppm (dem Wert der vorangegangenen Jahrtausende des Holozäns) auf inzwischen 405 ppm angestiegen.
- Dieser Anstieg um 45 Prozent (bzw. 125 ppm) ist komplett vom Menschen verursacht.
- Die CO2-Konzentration ist damit jetzt bereits höher als seit mehreren Millionen Jahren.
- Die zusätzlichen 125 ppm CO2 haben eine Heizwirkung von 2 Watt pro Quadratmeter Erdoberfläche durch den bekannten Treibhauseffekt – genug, um bis heute die globale Temperatur um rund 1 °C anzuheben.“
[note Die laut Rahmstorff „vielleicht wichtigste wissenschaftliche Messreihe des 20. Jahrhunderts“: CO2-Konzentration der Atmosphäre, gemessen auf dem Mauna Loa, Hawaii. Andere Stationen des weltweiten CO2-Messnetzes zeigen fast genau denselben Verlauf; die wichtigste regionale Variation ist der stark gedämpfte Jahresgang an den Stationen der Südhalbkugel. Der Jahresgang entsteht vor allem durch das „Ein- und Ausatmen“ der Wälder im Jahreslauf auf den Landmassen der Nordhalbkugel. (Quelle (tagesaktuell!): Scripps Institution of Oceanography)]
[note Die CO2-Konzentration der Atmosphäre im Verlauf des Holozän, gemessen an den Eisbohrkernen der Antarktis bis 1958, danach Mauna Loa. Quelle: Scripps Institution of Oceanography.]
Diese Fakten sind – so Rahmstorf – „an sich gut bekannt und leicht zu verstehen. Trotzdem sieht man immer wieder (z.B. kürzlich bei unseren Leserkommentaren und vor einer Woche in der Welt) einige uralte Taschenspielertricks, um den gefährlichen CO2-Anstieg herunterzuspielen“.
[note Aus der Welt: „Die Energiewende verändert Natur und Landschaft, verteilt Milliarden um und verheißt Rettung vor dem Klimawandel. Doch ein Blick auf das bislang Erreichte ernüchtert: Die zentralen Versprechungen der Ökostrom-Revolution wurden noch nicht eingelöst. Die Politik ist ratlos. Eine Zwischenbilanz.“ (Daniel Wetzel)]