1,2 MW-Solarpark in Iran

Österreichische Unternehmen realisieren Pilotprojekt

Iran gehört zu zwar den größten Ölförderländern der Welt, will aber die Erneuerbaren stark ausbauen. Zwei österreichische Unternehmen realisierten nun bei Kerman ein erstes wichtiges Referenzprojekt: Für das PV-Kraftwerk Rafsanjan lieferte die Kärntner KPV Solar die Module. Die Wechselrichter kamen von Fronius aus Oberösterreich. Nach sechs Monaten ist die PV-Anlage mit 1,2 MW ans Netz angeschlossen worden. Weitere Solarparks mit 10 MW Leistung sind in Planung – so

Der Solarpark werde künftig vom Joint Venture KPV Solar Iran betrieben, an dem KPV Solar und eine iranische Investorengruppe zu je 50 Prozent beteiligt seien, teilte das österreichische Photovoltaik-Unternehmen mit. Der Gouverneur von Kerman habe dem österreichischen Unternehmen zuvor das 18 Hektar große Grundstück in der Sonderwirtschaftszone Rafsanjan für das Photovoltaik-Projekt verkauft. Im Gegenzug habe das Joint Venture eine Steuerbefreiung für die ersten Jahre sowie Zollfreiheit für die Einfuhr der Hardware erhalten.

Die iranische Anlage habe rund eine Million Euro gekostet und ist mit einer jährlichen Stromproduktion von gut 2 Mio. kWh relativ klein. Der Solarstrom aus der Anlage werde über 20 Jahre mit 12 ct/kWh vergütet. Abnehmer sei der größte private Energieversorger des Landes, der KPV Iran alle sechs Monate die Erlöse gutschreibe, heißt es weiter. In der Region gibt es durchschnittlich mehr als 300 Sonnentage jährlich. Die Durchschnittstemperaturen seien mit über 35 Grad sehr hoch. Das Trio will auch künftig bei der Erschließung des iranischen PV-Marktes zusammenarbeiten. So sei soeben der Vertrag für den Bau weiterer PV-Anlagen mit 10 MW Gesamtleistung unterzeichnet worden.

Iran will Energiewende – Deutschland als Vorbild

Umspannwerk in Teheran – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Die iranische Provinz Kerman hat zurzeit drei Sonderwirtschaftszonen – Bam, Sirjan und Rafsanjan. Mit mehr als 300 Sonnentagen pro Jahr ist die Region für Solarstrom geradezu prädestiniert. Investoren werde dort für die ersten Jahre Steuer- und Zollfreiheit für die Einfuhr der notwendigen Ausrüstung gewährt. Bei der Förderung der Erneuerbaren Energie orientiert sich Iran an europäischen Ländern wie Deutschland mit anfangs hohen Einspeisetarifen, die dann reduziert werden. Noch höhere Einspeisetarife werden gewährt, wenn auch Module, Gestelle und Wechselrichter im Land produziert werden.

Strom ist im Iran sehr billig weil subventioniert, Konsumenten bezahlen umgerechnet etwa 1,6 ct/kWh. Wer auf seinem Dach erzeugten Solarstrom einspeist, bekommt  14 ct/kWh. Der Einspeisetarif für Solarfarmen mit eine Kapazität bis zu 10 MW beträgt 9,8 ct und ist für größere Anlagen etwas geringer.

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