– und stellt Europa in den Schatten
Von: Sam Morgan auf EURACTIV.com – übersetzt von Tim Steins
China hat sein Solarenergie-Ziel für 2020 schon jetzt erreicht. Die einsatzfähigen Kapazitäten liegen über dem Ziel von 105 GW. Von Europa werden nun ähnlich ambitionierte Fortschritte gefordert.
Laut Daten des Beratungsunternehmens Asia Europe Clean Energy Advisory (AECEA) hat China sein Ziel für Solarenergiekapazitäten von 105 GW bereits drei Jahre früher als geplant erreicht. Nachdem neue Solaranlagen im Juni und Juli ans Netz gegangen sind, liegt die Kapazität nun bei mehr als 112 GW. Allein im ersten Halbjahr 2017 seien die verfügbaren Kapazitäten um insgesamt 24,4 GW gewachsen. Damit stellt China die Bemühungen Europas in der Solarenergie deutlich in den Schatten und untermauert seinen Anspruch als führende Solarstrom-Nation.
Gleichzeitig geht es weiter: Chinesische Beamte haben vor kurzem die Prognosen für das Gesamtjahr vorgestellt. Demnach sollen 2017 45 GW neue Solarenergie-Kapazitäten errichtet werden. Zum Vergleich: Deutschlands gesamte Solarkapazität lag vergangenes Jahr bei 41,1 GW. Solarstrom- und Umweltinitiativen rufen daher Europa auf, es China gleichzutun und wieder die Nummer eins in diesem Sektor zu werden. Die Organisation SolarPower Europe fordert, das derzeitige Ziel von 27 Prozent erneuerbarer Energien im Gesamtstrommix 2030 müsse auf 35 Prozent erhöht werden. Ihr Ausblicksbericht auf den globalen Markt kommt zum Schluss, dass nur dieses 35-Prozent-Ziel genügend Ansporn für die Erneuerbare-Energien-Industrie geben würde. Man befürchte sogar, dass das jetzige Ziel von 27 Prozent nicht erreicht wird, wenn die Anreize nicht erhöht werden.
Die chinesischen Ambitionen sind tatsächlich beeindruckend: Das Land betreibt die größte Solarstromanlage der Welt.
Kürzlich wurde darüber hinaus die weltgrößte schwimmende Solarfarm (siehe Foto oben) ans Netz gebracht. Dennoch hat der chinesische Solarsektor weiterhin Schwachpunkte. Obwohl das Ziel für 2020 erreicht wurde, macht Solarenergie nur ein Prozent des chinesischen Energiemixes aus. Der meiste Strom wird nach wie vor aus Kohle produziert. Ein weiteres Problem sind die Subventionen. Einspeisezahlungen an die Solarfirmen sollen den Markt attraktiver machen. Diese Zahlungen trafen bisher jedoch oft verspätet ein und hatten so negative Effekte auf die Profite der Energiefirmen.
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