„Esquire“ entwickelt Dienstleistungen mit Großbatterien
Im Rahmen der Energiewende wird es immer wichtiger, Erneuerbaren Strom dezentral zu speichern. Er kann dadurch flexibel verbraucht werden und entlastet die Stromnetze. Einen wichtigen Baustein könnten zukünftig von mehreren Haushalten gemeinsam genutzte Batteriespeicher darstellen. Dazu entwickelt das dreijährige Forschungsprojekt „Energiespeicherdienste für smarte Quartiere (Esquire)“ unter Leitung von Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Dienstleistungen und Geschäftsmodelle mit einem besonderen Fokus auf die Akzeptanz der Nutzer vor Ort.
Gemeinsam mit den beiden Praxispartnern Evohaus und Entega werden die im Projekt entwickelten Dienstleistungen live in zwei Quartieren in Groß-Umstadt und Mannheim erprobt. Projektpartner des vom BMBF geförderten Projekts sind weiterhin das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation.
Energiespeicher: Wichtiger Baustein für die Stadt von Morgen
„Städte spielen eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende“, so Hirschl. „Sie müssen energieeffizienter werden und erneuerbare Energie lokal produzieren und so speichern, dass sie verfügbar ist, wenn die Menschen sie brauchen. Smarte Energiespeicher können dabei behilflich sein. Aktuell sind diese aber noch zu teuer und hohen rechtlichen und regulatorischen Anforderungen ausgesetzt“, so Hirschl, der auch das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm federführend mitentwickelt hat.
Energiemärkte seien beispielsweise noch nicht für viele dezentrale Technologien geeignet. Außerdem müssten Datenschutz und Datensicherheit bei gleichzeitig hoher technischer Überwachung für einen reibungslosen Ablauf und effiziente Energieverteilung gewährleistet werden.
Nutzer frühzeitig einbinden – Datenschutz gewährleisten
Die Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die das Projekt für die gemeinsame Nutzung von Quartierspeichern entwickelt, sollen tragfähig, übertragbar und skalierbar sein. Im gesamten Projektverlauf werden die Bewohner der Stadtteile in die Entwicklung der Geschäftsmodelle eingebunden, um deren Nutzungsverhalten und -routinen mitzudenken. Auch Netzbetreiber, Quartiersverantwortliche und Bürgerinitiativen sollen einbezogen werden. In der zweiten Projektphase werden Batteriespeicher in den Quartieren eingebaut und die Dienstleistungen einem Praxistest unterzogen.
Datensicherheit wird ein Schwerpunkt bei der Entwicklung sein, da persönliche Daten für Abrechnungszwecke gespeichert werden oder lokale Energieversorger für die intelligente Steuerung Zugriff auf Nutzungsdaten benötigen. Datenschutz wird im Projekt daher auf unterschiedlichen Ebenen adressiert und etwa Informationen auf ein Mindestmaß beschränkt und Verbrauchsinformationen nicht mit anderen personenbezogenen Daten verknüpft.
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