Besser als Methan
Immer häufiger in der Diskussion: die Option Energie-, sprich Wasserstoffspeicherung mittels Ammoniak, bzw. der Einsatz von Ammoniak in Brennstoffzellen. Weil es kohlenstofffrei ist, wäre Ammoniak ein günstiges Speichermolekül für Wasserstoff zum Betrieb von Brennstoffzellen. Durch eine praktikable und sichere Übertragung der industriellen Logistik in den Endverbraucherbereich stünde eine leistungsfähige Alternative zur Herstellung von Wasserstoff für Brennstoffzellen zu den heute umstrittenen Kohlenwasserstoffen zur Verfügung.
Ammoniak (NH3) ist unter Normalbedingungen gasförmig. Trotz des geringeren Heizwerts als etwa Methan könnte Ammoniak ein besseres Speichermedium für Erneuerbare Energien sein, denn es wird schon bei – 33oC flüssig, bei 20o C unter lediglich 9 bar Druck. Pläne zur Wiederverstromung von Ammoniak, vor allem in Brennstoffzellen, die sogenannte kalte Verbrennung, stecken noch in den Kinderschuhen; als Treibstoff – die sogenannte heiße Verbrennung – ist Ammoniak im Bereich Mobilität schon lange bekannt: In New Orleans fuhren bereits 1872 die Straßenbahnen mit Ammoniak, belgische Busse liefen im 2. Weltkrieg mit Ammoniak, 1981 wurde in den USA ein Chevrolet Impala so verändert, dass er mit Ammoniak betrieben werden konnte. Und von 2007 bis zu seinem Ende 2011 beschäftigte sich das Ocean Energy Institute mit einem Projekt, mithilfe von Offshore-Windkraftanlagen und der Elektrolyse von Meerwasser nach dem Haber-Bosch-Prozess Ammoniak zu erzeugen und auf diese Weise die USA von ihrer Erdölabhängigkeit zu befreien.