„Neue anspruchsvolle Rahmenbedingungen schrecken nicht ab“
„Mit dem EEG 2017 haben wir nun komplett neue anspruchsvolle Rahmenbedingungen und auch die administrativen Vorgaben werden immer komplexer. Es ist erfreulich, dass sich die Akteure davon nicht abschrecken lassen. Nichtsdestotrotz müssen wir nach der ersten Ausschreibungsrunde, die am 1. September mit gerade mal 24 Zuschlägen und einem Volumen von 27,5 MW abgeschlossen wurde, nachbessern“, fordert Seide.
Für das laufende Jahr 2017 prognostiziert der Fachverband Biogas einen leichten Rückgang beim Anlagenneubau. Erwartet werden ca. 143 Anlagen, darunter allein 130 Güllekleinanlagen. Nach Abzug von Stilllegungen geht der Fachverband von einem Nettozubau von 137 Neuanlagen aus. Bei den Bestandsanlagen verstärkt sich nochmal die Flexibilisierung und führt zu einer prognostizierten Leistungserhöhung um 239 MW. In der Summe mit den Neuanlagen führt dies zu einer neu installierten Leistung von 260 MW.
Vorteile des Biogases
Damit steht in Deutschland zum Ende dieses Jahres eine Biogas-Leistung von knapp 4.500 MW zur Verfügung. Gemeinsam erzeugen diese Anlagen knapp 33 TWh Strom und versorgen damit über neun Millionen Haushalte. Darüber hinaus entsteht bei der Stromerzeugung eine extern verfügbare Wärme für die ganzjährige Versorgung von 1,6 Millionen Haushalten. „Die politisch und gesellschaftlich geforderte Sektorenkopplung ist eine Grundeigenschaft der Biogastechnologie“, betont Seide. „Mit Biogas haben wir einen Energieträger, der weit mehr kann als ’nur‘ klimafreundlichen Strom zu erzeugen. Biogas bietet Lösungsansätze für die dringend nötige Wärmewende, Biogas ist speicherbar – kurzfristig in der Biogasanlage oder langfristig als Biomethan im Gasnetz. Mit Biomethan haben wir eine klimafreundlichen und praxistauglichen Kraftstoff – und wir stärken darüber hinaus die Landwirtschaft und die Biodiversität auf den Feldern. Ich bin sicher, dass sich die künftige Bundesregierung von diesen Vorteilen überzeugen lässt und Biogas seinen erfolgreichen Weg fortsetzen wird“, sagt Seide.
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