Hyperloop – solarbetriebener High-Speed-Zug der Zukunft
Die Vision der Hyperloop Transportation Technologies (HTT): 600-Kilometer-Distanzen zwischen Los Angeles und San Francisco oder auch München und Berlin mittels elektromagnetischem Antrieb in etwa 30 Minuten zu überbrücken. Rund 800 Fachleute unterstützen laut FAZ das Projekt.
Der Hyperloop soll eine Alternative zu Autos, Booten, Flugzeugen – vor allem aber zu konventionellen, schienen-gebundenen Eisenbahnzügen – sein, den vier üblichen Fortbewegungsmitteln. Musks Lösung verbindet die Vorteile von Luft-und Bahnreisen, und ist möglicherweise besser als das zugelassene kalifornische Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz. Dieses, etwa 2029 abgeschlossen, wird das erste Eisenbahnnetz seiner Art in den Vereinigten Staaten sein; es soll etwa Reisende zwischen San Francisco und Los Angeles in weniger als drei Stunden befördern.
Die Idee des Hyperloop haben Ingenieure von Tesla und SpaceX, der Raumfahrt-Firma, die Musk mitbegründete, entwickelt; er besteht aus einem oberirdischen Stahlrohr mit Aluminium-Kapseln, welche die Passagieren mit einer Geschwindigkeit von 1.220 kmh transprtieren. Das ist viel schneller als ein ICE oder das Kalifornienprojekt, das nur 320 kmh erreichen soll.
Musk ist nicht allein mit seiner Vision
Jetzt haben HTT und Münchener Rück eine strategische Partnerschaft gegründet, wie die beiden Unternehmen am 17.10.2017 bekanntgaben. Das von HTT entwickelte Transportsystem erzeuge „neue Versicherungsbedarfe, die innovative Lösungen“ erforderten, erklärte Munich Re-Vorstand Torsten Jeworrek. Um den HTT-Pionieren zur Marktreife zu verhelfen, hat Munich Re ein eigenes Hyperloop-Team aufgebaut.
Allerdings ist HTT (neben Thalhammer) laut FAZ „nicht das einzige Unternehmen, das die Musk-Vision zu einem kommerziellen Erfolg machen will. Mit Hyperloop One hat ein anderes Unternehmen mit inzwischen 260 Beschäftigten eine kleine Teststrecke in Nevada geplant, die schon 2020 ihren Betrieb aufnehmen soll. Vor wenigen Tagen hat sich Richard Branson mit seiner Virgin Group an dem Start-up aus Los Angeles beteiligt. Branson sitzt künftig im Verwaltungsrat des Unternehmens, das nun Virgin Hyperloop One heißt“.
TubeWay: „Pneumatischer Leitstreckenverkehr“ durch die Röhre
Bei TubeWay sei „hocheffizientes Schwebegleiten die physikalische Grundlage. In der Planungsphase hat sich nämlich ein Verzicht auf die üblichen vier Räder hinsichtlich Energie-effizienz und interner Gewichtsparameter als günstig und sinnvoll erwiesen“, so der Entwickler Thalhammer. Analog zu Lokomotiven bei der Bahn sollen bei TubeWay E-Lok-Vortriebskapseln die Beförderung der einzelnen Rohr-Verkehrsfahrzeuge bevördern. Der konzertierte Krafteinsatz der (im Streckennetz verteilt eingesetzten und solar gespeisten) E-Loks bilde optimale Voraussetzungen für störungsfreien, leisen und witterungsunabhängigen Transport. Die benötigte Energie wird mittels Photovoltaik auf den Röhren selbst erzeugt. Nur die Vortriebskapseln haben Räderantrieb und erzeugen dabei jenen geringen Unterschied zwischen Sog und Druck, der genüge, um sämtliche Kabinen und Kapseln im Netz pneumatisch und gleitend zu befördern. Sämtliche Einzel-Lenkungen erledige eine Zentralsteuerung, welche die Kapseln und Kabinen programmgesteuert zu ihren Zielen gleiten lasse. Der TubeWay soll im Ausbau rund 40 % billiger als heute übliche Verkehrsträger werden. Wegen des solaren Betriebes könnten Gütertransporte und Benutzertickets günstiger angeboten werden. Unbekannt ist, ob sich die Munich Re auch mit TubeWay befasst hat.
Als einer der Research & Development Partners wird auf der HTT-Webseite unter anderen auch die TU Graz aufgeführt – doch dort findet sich allerdings nichts über Thalhammers TubeWay. Dessen Internetseite wurde im Oktober 2016 letztmalig aktualisiert.
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