So hoch wie vor 3-5 Millionen Jahren
Die CO2-Konzentration hat sich 2016 so schnell wie noch nie erhöht. Damit sei sie so hoch wie seit Millionen Jahren nicht mehr, teilte die UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf mit. Damals, vor drei bis fünf Millionen Jahren, als die Kohlendioxidwerte zum letzten Mal diese Höhe gehabt hätten, sei die Welt im Schnitt um etwa drei Grad wärmer gewesen. Das Eis in Grönland und Teilen der Antarktis sei geschmolzen und der Meeresspiegel habe zehn bis 20 Meter höher gelegen.
2016 legte die CO2-Konzentration laut WMO eineinhalbmal schneller zu als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Kohlendioxid ist zwar das Haupt-Treibhausgas, aber konsequenterweise erhöhten sich auch die Konzentration anderer Treibhausgase – wie etwa Methan, wenn auch nicht in gleichem Tempo wie CO2. Die Daten wurden rund eine Woche vor der Weltklimakonferenz in Bonn veröffentlicht.
[note WMO-Greenhouse Gas Bulletin: „Die Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre stiegen 2016 mit Rekordgeschwindigkeit auf den höchsten Stand seit 800.000 Jahren. Die abrupten Veränderungen der Atmosphäre in den vergangenen 70 Jahren sind ohne Beispiel. Die global gemittelte Konzentration von CO2 erreichte 2016 403,3 ppm, gegenüber 400,00 ppm im Jahr 2015, aufgrund einer Kombination von menschlichen Aktivitäten und einem starken El Niño-Ereignis. Die CO2-Konzentration beträgt laut Greenhouse Gas Bulletin jetzt 145% des vorindustriellen (vor 1750) Niveaus. Ein rasch ansteigender atmosphärischer CO2-Gehalt und andere Treibhausgase hätten das Potenzial, beispiellose Veränderungen in den Klimasystemen auszulösen, was zu „schweren ökologischen und wirtschaftlichen Störungen“ führen würde, heißt es in dem Bericht. Das jährliche Bulletin basiert auf Beobachtungen aus dem WMO Global Atmosphere Watch Programm. Diese Beobachtungen tragen dazu bei, die sich ändernden Treibhausgasemissionen zu verfolgen und dienen als Frühwarnsystem für Veränderungen in diesen wichtigen atmosphärischen Treibern des Klimawandels.]
Deutschland fungiert bei der COP23 als organisatorischer Gastgeber, während die Fidschi-Inseln die Präsidentschaft innehaben – sie sind besonders von der Erderwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels bedroht. 27.000 Menschen werden am Sitz des UN-Klimasekretariats UNFCCC in Bonn erwartet – neben Delegierten aus 196 Staaten rund 500 Nichtregierungsorganisationen und mehr als tausend Journalisten aus aller Welt. Umso peinlicher angesichts des CO2-Rekords: Nach bisherigem Stand wird Deutschland das selbst gesteckte 2020er Klimaziel für 2020 deutlich verfehlen. Dennoch lehnt die FPD bei den Koalitionssondierungen etwa die Forderung der Grünen nach einem Kohleausstieg bis 2030 ab.
->Quellen: