Karen Perrey von Covestro sprach über „Nutzung von CO2 aus Restgasen – Herausforderungen für die Industrieprozesse in der Chemie“. Für Covestro habe lange Zeit Rohöl als Kohlenstoffquelle gedient. Dabei seien Aromaten wie Hexamethylen-D-Isocyanat zukunftsweisend. Covestro nutze jetzt CO2 als Rohstoff für Polyurethane (Folie) – eine kleinere Pilotanlage sei im Sommer 2016 eröffnet worden.
Von Forschung und Entwicklung erwartet Perrey einen Durchbruch in der Katalysatorentwicklung. Das sei wichtig – denn eine große Rolle spielten Sicherheit, Umweltaspekte, Energie- und Kosteneffizienz. Und die Kundenakzeptan sei entscheidend – das sei nicht immer völlig klar.
Perreys Schlussfolgerungen:
- Mindestens 15 Jahre sind erforderlich, um neue Produkte zu entwickeln und am Markt zu etablieren.
- Die Anpassung der gesamten Wertschöpfungskette ist erforderlich
- Aktuelle Regelungen befördern die CO2-Nutzung nicht.
- Um bei Treibhausgas-Reduktionen voran zu kommen, müssen Anreize geschaffen werden anstelle von Regelungen, die energieintensive Produktionen in Deutschland behindern.
Zea Strassberger sprach über Erneuerbares Methanol aus der Kreislaufdwirtschaft. Noch sei die Kreislaufwirtschaft eine Übergangs-Vision, das Problem der Abfall.
Die Weltnachfrage nach Methanol sei 2015 (in der Grafik nach Regionen geordnet) vor allem in Ostasien gewaltig gewachsen. Die gegenwärtige Wertschöpfungskette gegenüber der Kreislaufwirtschaft-Wertschöpfungskette müsse komplett „aufgegrünt“ (greenes up) werden, wenn die Wertschöpfungskette auf Stahl angewandt werden solle.
Carbon2Chem L2 sei ein Leuchtturmprojekt, mit dessen Hilfe 7,6 GT CO2-Emissionen typischer Stahlwerkabgase umgewandelt werden sollen.
„Unser Ehrgeiz ist“, so Strassberger, „dass wir 2022 eine Demonstratonsfabrik fertig haben und 2025 dann die große Anlage. Unsere Herausforderung die Qualität des Syngases…“
->Quelle: Gerhard Hofmann (eigene Aufzeichnungen und Fotos)