US-Kunde treibt PV-DFirma in den Ruin
Ein US-Großkunde zwingt eines der letzten angesehenen deutschen PV-Unternehmen in die Knie: Die verfügbaren Mittel reichen nicht mehr aus. Versuche, mit dem Kunden zu einer Lösung zu kommen, schlugen fehl. In dieser Woche werde beim Amtsgericht München Insolvenz angemeldet, teilte die Phoenix Solar AG am 08.08.2017 mit.
[note Aus der Medienmitteilung der Phoenix Solar AG: „Nach Ziehung von projektbezogenen Akkreditiven im Umfang von rund 8 Mio. USD durch einen großen Kunden der Phoenix Solar Inc. (der Tochtergesellschaft der Phoenix Solar AG in den USA) ist die Muttergesellschaft Phoenix Solar AG mit Erstattungsansprüchen der ausstellenden Banken in gleicher Höhe konfrontiert. Dies übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Phoenix Solar AG, führt daher zur Zahlungsunfähigkeit und zwingt den Vorstand, Insolvenz anzumelden. Der Vorstand wird im Laufe der kommenden Woche beim zuständigen Amtsgericht München Insolvenz anmelden. Versuche der Unternehmensführung, mit dem US-Kunden und dem Bankenkonsortium in Deutschland zu einer Lösung zu kommen, blieben erfolglos“.]
Die weltweit aktive (siehe Foto oben) Phoenix Solar AG mit Sitz im bayerischen Sulzemoos ist eines der wenigen verbliebenen Unternehmen der einst stolzen deutschen Solarbranche, das bislang von Finanzschwierigkeiten verschont geblieben war.Die Aktie von Phoenix Solar – zeitweise für 50 Euro gehandelt – notierte am Freitag nach einem Kursrutsch von rund 75 Prozent nur noch bei 40 Cent.
Spezialität von Phoenix waren Planung, Bau und Betrieb von Photovoltaik-Großkraftwerken. Hervorgegangen war sie „aus der 1994 gegründeten Phönix Solarinitiative des Bundes der Energieverbraucher, sie gehörte einst – zusammen mit Solarworld, SMA Solar, Q-Cells, Conergy, Solon, Solar Millennium und Centrotherm –zur Spitzengruppe der deutschen Solarbranche. Noch vor zehn Jahren kamen diese Unternehmen zusammen auf einen Börsenwert im zweistelligen Milliardenbereich, heute ist davon praktisch nichts mehr übrig“, schreibt Albrecht Scheuermann in der HAZ. Im Mai dieses Jahres etwa hatte der Solarzellenhersteller Solarworld Insolvenzantrag gestellt.
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