Stein- und Braunkohle mit deutlichem Rückgang
Nach den vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stieg der Beitrag der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung Deutschlands zum Erzeugungsmix 2017 um vier Prozentpunkte auf insgesamt 33,1 Prozent (2016: 29,0 Prozent). Der Anteil des in Stein- und Braunkohlekraftwerken erzeugten Stroms hingegen sank auf 37,0 Prozent (2016: 40,3 %). Erneut gestiegen ist der Einsatz von Erdgas: 13,1 Prozent des erzeugten Stroms stammt aus Gaskraftwerken (2016: 12,5 %). Kernenergie steuerte 11,6 Prozent (2016: 13,0 %) bei, sonstige Anlagen (u.a. Pumpspeicher- und Heizölkraftwerke) unverändert 5,1 Prozent.
„Die Zahlen zeigen auf beeindruckende Weise: Es findet bereits eine beschleunigte Verlagerung der Stromerzeugung aus CO2-intensiven hin zu CO2-armen und nahezu CO2-freien Energieträgern statt. Die Energiewirtschaft ist mit Blick auf die Energie- und Klimaziele eindeutig auf Kurs: Unsere Branche ist in der Lage, bis 2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Der BDEW hat hierzu einen konkreten Vorschlag präsentiert. Fazit: Wir liefern – im Unterschied zu anderen Sektoren wie insbesondere dem Verkehrsbereich, in dem der Treibhausgas-Ausstoß nicht sinkt“, sagte Kapferer.
Kapferer: „Marktgetriebener Ausstieg aus der Kohle-Verstromung hat längst begonnen“
Kapferer wies darauf hin, dass der schrittweise Ausstieg aus der Verstromung von Stein- und Braunkohle faktisch längst begonnen habe und sich kontinuierlich fortsetze: „Allein 2017 wurden nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur sechs Steinkohlekraftwerke vom Netz genommen. Erste Braunkohlekraftwerke wurden bereits aus dem Normalbetrieb in die Sicherheitsbereitschaft überführt, weitere Braunkohle-Blöcke werden bis 2019 folgen. Zur Stilllegung angezeigt sind derzeit außerdem 14 weitere Steinkohlekraftwerke. Ursache sind die veränderten Marktbedingungen: Niemand investiert noch in Kohlekraftwerke. Jede weitere Stilllegung muss energiewirtschaftlich verantwortbar sein und löst gegebenenfalls Entschädigungsnotwendigkeiten aus. Der derzeit noch vorhandene Überschuss an gesicherter Leistung wird bis 2023 vollständig abgebaut sein. Ab 2023 besteht dann eine massive Unterdeckung, wenn die Politik die Investitionsbedingungen für emissionsarme Gaskraftwerke nicht schnell verbessert. Die Politik muss außerdem endlich dafür sorgen, dass der Verkehrssektor einen echten Beitrag zum Klimaschutz leistet und die CO2-Einsparpotenziale im Wärmemarkt gehoben werden.“