April 2017
Das Bundeskabinett verabschiedet im April den Gesetzentwurf zur Förderung von PV-Mieterstrom. Die Kritik daran ist groß und die Zeit knapp, wenn es noch vor der Sommerpause durch Bundestag und Bundesrat soll. Das ist die einzige Chance, dass er noch vor der Bundestagswahl in Kraft treten kann. Die Forscher des Fraunhofer ISE haben eine neue Generation von Wechselrichtern entwickelt, der bei der weiteren Kostensenkung helfen soll. Eine Auswertung zeigt, dass die Investitionen in PV-Anlagen in Deutschland immer weiter zurückgehen. Dies liegt aber vor allem auch daran, dass die Investitionskosten immer weiter gesunken sind.
- Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf zu PV-Mieterstrom
- Fraunhofer ISE entwickelt neue Generation von PV-Wechselrichtern
- Investitionskosten für Photovoltaik in Deutschland sinken weiter
Mai 2017
Erstmals seit September 2015 sinken im Mai die die PV-Einspeisetarife wieder. Obwohl der Zubau noch weit unter dem Zielkorridor liegt, ermittelt die Bundesnetzagentur eine Degression von jeweils 0,25 Prozent für Mai bis Juli. Anfang des Monats starten zudem Sonnen und Tennet ihr Projekt, PV-Heimspeicher per Blockchain-Technologie zu vernetzen. Dieser Pilotversuch soll zur Stabilisierung der Netze beitragen.
Die Nachricht des Monats ist allerdings eine andere. Mitte Mai kündigt Solarworld an, dass man Insolvenz anmelden muss. Der größte deutsche PV-Hersteller ist zahlungsunfähig, schafft es jedoch zunächst, seine Produktion weiter fortzusetzen. Solarworld-Chef Frank Asbeck macht die Überproduktion und ein vermeintliches Dumping der chinesischen Konkurrenten für die Pleite verantwortlich. Die Reaktionen der anderen deutschen Produzenten reichen von „Katastrophe“ bis „absehbar“.
- PV-Einspeisevergütung sinkt erstmals seit September 2015 wieder
- Sonnen und Tennet vernetzen PV-Heimspeicher per Blockchain-Technologie
- Solarworld wird Insolvenz anmelden
- Solarworld-Chef: Chinesische Überproduktion und Dumping haben uns das Wasser abgegraben
- Reaktionen deutscher Modulhersteller auf Solarworld-Insolvenz
Juni 2017
Das Bundeswirtschaftsministerium wartet im Intersolar-Monat mit einer guten Meldung auf. Es beschließt, die PV-Speicherförderung aufzustocken. Damit soll erreicht werden, dass insgesamt 10.000 Heimspeicher in diesem Jahr bezuschusst werden. Zugleich beschließt das Ministerium eine zusätzliche Absenkung des Tilgungszuschusses zum Oktober. Die Gebotspreise für große PV-Anlagen sinken derweil kräftig weiter. Der durchschnittliche Zuschlagswert sinkt um 0,92 auf 5,66 Cent pro Kilowattstunde so stark wie noch nie zwischen zwei Runden. Die Möglichkeit, in Bayern und Baden-Württemberg für Projekte auf Acker- und Grünland in benachteiligten Gebieten zu bieten, führt zu einer hohen Überzeichnung. Zudem geht Bayern als großer Sieger hervor: 18 der 32 Zuschläge gingen in den Freistaat. Ende des Monats kündigt der Energiekonzern EWE den Bau einer 120 Megawatt Redox-Flow-Batterie in einem ehemaligen Salzstock an. 120 Millionen Euro werden für das Projekt veranschlagt. Im Heimspeichermarkt kommen bekannterweise Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Deren Eigenschaften findet man in der pv magazine-Heimspeicherübersicht, die wie jedes Jahr zum Juni neu aufgesetzt wurde – jetzt mit auf die Garantieleistung bezogenen Speicherstromkosten.
- Bundeswirtschaftsministerium stockt PV-Speicherförderung auf
- PV-Ausschreibung: Durchschnittspreis sinkt auf 5,66 Cent pro Kilowattstunde
- EWE plant Bau eines Batteriespeicher mit 120 Megawatt Leistung
Folgt: Juli 2017