MIT Technology Review: „Fortgeschrittene Kernkraft findet willkommeneres Zuhause in Kanada“
„Nachhaltige Energie“ nennen sie den „Integral Molten Salt Reactor“, kurz IMSR, den neuen Atomreaktor der vierten Generation – und eine frühzeitige regulatorische Überprüfung könnte das amerikanische-kanadisch-britische Unternehmen Terrestrial Energy den Weg eröffnen, um seinen ersten IMSR-Reaktor in Nordamerika in Betrieb zu nehmen. Umweltorganisationen warnen vor unwägbaren Risiken bis hin zum Terrorismus.
Denn die kanadischen Regulierungsbehörden gaben jetzt bekannt, dass Terrestrial Energy die erste Phase einer Designüberprüfung für sein Kernkraftwerk mit geschmolzenem Salz abgeschlossen habe, was dem in Ontario ansässigen Unternehmen einen kleinen Vorsprung im Rennen um die Inbetriebnahme des ersten kommerziellen Reaktors der vierten Generation in Nordamerika verschaffe.
Die grundlegende technische Herausforderung bei der Auslegung von Kernspaltungsreaktoren ist laut Terrestrial Energy die sichere Ableitung der Kernspaltungswärme. Der IMSR ist im Gegensatz zu in konventionellen Reaktoren verwendeten Festbrennstoffsystemen ein Flüssigbrennstoff-Reaktorsystem, das die Wärme über eine Salzschmelze ableitet. Salz als flüssiges Medium, um den Kernbrennstoff zu transportieren ist im Falle des IMSR® ein schwach angereichertes Uranfluoridsalz (mit weniger als 5% 235U) – „Herzstück vieler technischer und kommerzieller Tugenden des IMSR“, so die Konstrukteure. Die Schlüsselinnovation des IMSR® ist eine elegante Lösung für die Herausforderung der begrenzten Lebensdauer von Graphit, nämlich die Integration der Primärreaktorkomponenten, einschließlich des Graphitmoderators, in einen geschlossenen und austauschbaren Reaktorkern, die IMSR® Core-Unit, die eine Lebensdauer von 7 Jahren hat. IMSR®-Kraftwerke seien „eine neue Alternative für saubere Energien“, so Terrestrial Energy.
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