Wieder mehr PV-Dächer

Nachfrage um ein Viertel gestiegen

PV-Dach bei Berchtesgaden – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Die Nachfrage nach PV-Anlagen hat 2017 spürbar zugelegt, meldete der Branchenverband BSW-Solar am 04.01.2017. Jedes zweite neue Solardach werde mit Batteriespeicher kombiniert. Daher fordert der Bundesverband Solarwirtschaft die Beseitigung von Marktbarrieren zur notwendigen Vervielfachung der PV-Installationsleistung.

Solarstromanlagen erfreuen sich wieder wachsender Beliebtheit. Die Nachfrage nach PV-Anlagen ist 2017 gegenüber dem Vorjahr 2016 im Eigenheimsektor um etwa ein Viertel gestiegen. Insgesamt wurden 2017 rund 55.000 Solarstromanlagen mit einer Nennleistung von bis zu 10 Kilowatt (kWp) installiert, schätzt der BSW-Solar. Im Jahr 2016 waren es noch gut 44.000 neue Solaranlagen. Aufgrund  der deutlich verbesserten Rentabilität neuer PV-Systeme erwartet der Verband 2018 ein weiteres Anziehen der Nachfrage.

Bis heute wurden im gesamten Bundesgebiet rund 980.000 PV-Anlagen in dieser Leistungsklasse installiert. „Landauf, landab investieren wieder deutlich mehr Haushalte in eine eigene Solarstromanlage. Die Investition in eine klimafreundliche Eigenstromversorgung macht sich meist auch finanziell nach relativ kurzer Zeit bezahlt. Solarenergie ist die populärste Energieform in Deutschland“, erläutert Carsten Körnig, der Hauptgeschäftsführer des Solarverbandes. Voll im Trend liegen Batteriespeicher, mit denen der selbst geerntete Solarstrom rund um die Uhr verfügbar wird. „Jede zweite neue PV-Anlage der Eigenheimklasse wird bereits zusammen mit einem Solarstromspeicher installiert, der den Eigenverbrauch erhöht und die Stromnetze entlastet“, so Körnig.

PV-Dach-(Mieterstom-)Anlage am Berliner Ostkreuz – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

„Im zweistelligen Prozentbereich dürfte 2017 auch die Zahl der PV-Anlagen für größere Dächer in Gewerbe, Handel und Industrie gestiegen sein. Auch immer mehr Unternehmen erkennen die Wirtschaftlichkeit von Solarstrom und investieren in ein PV-Kraftwerk auf dem eigenen Firmendach“, sagte Körnig.

Körnig: „Insgesamt stimmt die Belebung der PV-Nachfrage zuversichtlich. Wenn wir die Klimaziele erreichen und den wachsenden Ökoenergiebedarf im Strom-, Wärme und Verkehrssektor decken wollen, müssen wir an Tempo jedoch noch deutlich zulegen.“ Führende Wissenschaftler halten eine Vervielfachung der jährlichen solartechnischen Installationsleistung für erforderlich.

Solarstrom pro Jahr in kWh/kWp – Grafik © BSW-Solar

Dass die Sonne in Deutschland ausreichend scheint, um hohe Anteile des privaten Stromverbrauchs abzudecken, belegen aktuelle Analysen von Meteocontrol für den Bundesverband Solarwirtschaft. In allen Regionen des Landes lag die gemessene Solarstromerzeugung 2017 dabei leicht über den Werten des Jahres 2016 (vgl. Tabelle).

Im Jahr 2017 hat eine für Einfamilienhäuser typische neue PV-Anlage mit einer Nennleistung von 5 Kilowatt im Bundesdurchschnitt daher mehr als 4.700 kWh Solarstrom erzeugen können. Dies deckt rechnerisch den durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts. Die durchschnittlichen  Anschaffungskosten einer PV-Anlage dieser Leistungsklasse liegen inzwischen unter 10.000 Euro und betragen oft nur noch ein Drittel dessen, was für die Installation einer schlüsselfertigen Solarstromanlage gleicher Leistung noch vor zehn Jahren verlangt wurde.

Methodik

Grundlage der Studie waren reale Anlagenerträge aus dem meteocontrol Monitoringsystem. Das wechselrichterunabhängige Fernüberwachungssystem umfasst mehr als 43.000 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von über 12 GWp. Für alle Anlagen sind die genauen Konfigurationen wie beispielsweise Standort, installierte Leistung, Ausrichtung und Neigung, eingesetzte Module und Wechselrichter oder die Montageart bekannt. Die Energieproduktion sowie die Einstrahlung werden viertelstündlich erfasst. Vor der Auswertung werden die Ertragsdaten der einzelnen Anlagen mit aufwändigen statistischen Verfahren auf Plausibilität überprüft. Die zugrunde liegenden Data Mining Verfahren wurden von meteocontrol im Rahmen des Projekts ‚Condition Monitoring‘ entwickelt.

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