innogy mit 5 GW EE-Portfolio

Neue Märkte Irland, Kanada und USA

Die RWE-Abspaltung innogy berichtet stolz in einer Medienmitteilung, sie gehöre mit mehr als „1.000 MW anteiliger installierter Leistung zu den weltweit führenden Betreibern von Offshore-Windparks“. Gleichzeitig sei sie mit 1.800 MW anteiliger installierter Leistung einer der größten Betreiber von Onshore-Windparks in Europa. Rechnerisch könnten damit 2,5 Millionen Haushalte mit grüner Energie versorgt werden. Diese solide Basis soll durch den Eintritt in neue Märkte sowie in großflächige PV-Projekte (1 GW) ausgeweitet werden. Insgesamt verfüge innogy über eine  Projektpipeline von mehr als 5.000 MW im Bereich Erneuerbare Energien.

„Wir haben unser Geschäft mit erneuerbaren Energien optimal aufgestellt. Wir steigern die Performance unserer Anlagen stetig. Und wir suchen uns konsequent neue Möglichkeiten für werthaltiges Wachstum – auch in neuen Märkten. Photovoltaik ist eine der am schnellsten wachsenden Technologien im Energiesektor und inzwischen in vielen der Märkten auch ohne Subventionen wirtschaftlich“, so Hans Bünting, Vorstand Erneuerbare Energien bei Innogy. Diese Mitteilung ist wichtig für die EE-Tochter von RWE, nach der Unruhe über die Gewinnwarnung und den Rauswurf von CEO Terium.

Bünting weiter: „Viele nicht europäische Länder haben einen deutlichen Nachholbedarf bei der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen. Aber auch unsere etablierten Kernmärkte in Europa bieten weiterhin Chancen für Wachstum. Allerdings hat sich der Wettbewerb durch die Einführung von Auktionen und Ausschreibungsverfahren deutlich verschärft.“ Bei vielen Zukunftsprojekten spiele das Thema Partnerschaft eine zentrale Rolle, so Bünting: „Bei Großprojekten schauen wir uns nach passenden Partnern um, die mit uns gemeinsam das Vorhaben zum Erfolg führen. Da sind sowohl Mehrheits- als auch Minderheitsbeteiligungen denkbar. Mit diesem Modell sind wir bei innogy bisher schon sehr erfolgreich gewesen.“

Alles steht unter Finanzierungsvorbehalt und internen Renditevorgaben. Ein Wachstumsprojekt sei das 860-MW-Offshore-Windprojekt Triton Knoll, für das innogy in der letzten Auktionsrunde in Großbritannien eine Förderung (Contract for Difference) erhalten hat. Mit der Übernahme des Onshore-Windprojekts Dromadda Beg (10,2 MW) sei innogy zudem in den irischen Markt eingetreten. Dessen drei Windenergieanlagen seien 2014 genehmigt worden und würden in der Grafschaft Kerry im Südwesten Irlands errichtet. Die Bauarbeiten liefen bereits seit September 2017. Die vollständige Inbetriebnahme sei für die zweite Jahreshälfte 2018 geplant.

Weitere Wachstumsoptionen biete die Ende 2017 unterzeichnete Vereinbarung zur Übernahme einer Onshore-Wind-Pipeline mit 2.000 MW Gesamtkapazität in den Vereinigten Staaten sowie eine Kooperationsvereinbarung mit dem Regensburger Onshore-Entwickler Primus Energie über eine 400-MW-Projektpipeline in Thüringen.

Die Vereinbarung zur Übernahme der Onshore-Pipeline des US-Entwicklers EverPower enthalte mehr als 20 Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsphasen, davon Projekte mit mehr als 500 MW im fortgeschrittenem Entwicklungsstadium, die bis 2020 in Betrieb gehen sollen. Der Kauf der Pipeline stehe unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das US-amerikanische „Committee on Foreign Investment in the United States“ (CFIUS), einem ressortübergreifenden Ausschuss der US-Regierung zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten. Die Transaktion solle im zweiten Quartal 2018 abgeschlossen werden.

Laut Bünting ist „der US-Markt einer unserer bedeutendsten Wachstumsmärkte für erneuerbare Energien. Die Gründung unserer Tochtergesellschaft Innogy Renewables US im Jahr 2016 war unser erster Schritt zum Einstieg in diesen Markt. Die Übernahme der beeindruckenden Projektpipeline von EverPower ist ein weiterer logischer Schritt für ein langfristiges Wachstum in den Vereinigten Staaten. Aber auch hier gilt: Wir investieren nur in die Projekte, mit denen wir nachhaltig Wert schaffen können und das im Einklang mit unseren Finanzzielen.“

Mit dieser Expansionsstrategie setze innogy seine erfolgreiche Entwicklung im Unternehmensbereich Erneuerbare Energien aus dem vergangenen Jahr fort: 2017 hatte innogy Windprojekte mit einer Kapazität von rund 1 GW in Bau: „Das Ergebnis sind 200 neue Windkraftanlagen, die im vergangenen Jahr erstmalig Strom produzierten oder Anfang 2018 neu in Betrieb gehen: Darunter der Offshore-Windpark Nordsee One (332 MW) der Ende 2017 in den kommerziellen Betrieb überführt wurde, der indeland Windpark Eschweiler (41,6 MW), den innogy mit kommunalen Partnern umgesetzt hat und der Offshore-Windpark Galloper (353 MW), ein weiteres Projekt, das innogy gemeinsam mit Partnern realisiert. Mit diesen neuen Projekten konnte innogy ihr Portfolio erweitern und ihre Position am Markt nachhaltig festigen.“

Erweiterung des Portfolios um große Solarprojekte

innogy will nach eigenen Angaben weiter im Solarbereich investieren – neben Elektromobilität und dem Breitbandausbau sei die Photovoltaik „eines der Fokusthemen für Wachstum in neuen Geschäftsfeldern“. Und mit der Tochtergesellschaft BELECTRIC hat innogy bereits eines der führenden Unternehmen für den Bau von großen Solarkraftwerken und Batteriespeichern im Portfolio. Für Investitionen im Bereich Solar entwickelt innogy Projekte in Nordamerika, Deutschland und den Niederlanden. Auf dem kanadischen Solarmarkt konnte innogy bereits Fuß fassen: Mit einem kanadischen Entwickler hat das Unternehmen eine Entwicklungsvereinbarung für Projekte mit einer Erzeugungskapazität von mehr als  1 GW geschlossen. Die endgültigen Investitionsentscheidungen für die Solarentwicklungsprojekte müssten allerdings noch getroffen werden.

->Quelle: news.innogy.com/projektpipeline-von-uber-5000-megawatt-gesamtkapazitat-aufgebaut