Agro-PV: Auswirkungen von Solaranlagen auf Bodenflächen
Am Campus Pillnitz der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden wird erforscht, wie sich Agrarflächen sowohl für den Anbau von Nahrungsmitteln, als auch zur Energieerzeugung nutzen lassen. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Einfluss von Solaranlagen auf das System Pflanze – Wasser – Boden“ wird untersucht, wie sich Photovoltaikanlagen auf die genutzte Fläche und deren Umgebung auswirken.
Dazu wurde auf dem Versuchsfeld in Pillnitz eine 80 m² große Photovoltaikanlage installiert. Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes „Einfluss von Solaranlagen auf das System Pflanze –Wasser – Boden“ testen Wissenschaftler der Fakultäten Bauingenieurwesen/Architektur und Landbau/Umwelt/Chemie unter Leitung von Prof. Ulrike Feistel, Prof. Jörg Feller und Prof. Knut Schmidtke, wie sich Photovoltaikanlagen auf die unmittelbar genutzte Fläche und deren Umgebung auswirken. Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen zum Bodenwasserhaushalt, zum Pflanzenwachstum und zur Beschaffenheit des Sickerwassers.
„Die Wende hin zu regenerativen Energiequellen erfordert auch eine effiziente Nutzung von Flächenressourcen. Im Projekt wollen wir die kombinierte Nutzung von Agrarflächen untersuchen. Wir gehen der Frage nach, welche Bedingungen nötig sind, um auf von Solarmodulen überdachten Feldern erfolgreich Agrarwirtschaft zu betreiben und gleichzeitig eine hohe Energiewertschöpfung zu erreichen. So wäre zukünftig eine Doppelnutzung von Agrarflächen möglich.“, beschreibt Prof. Schmidtke das Forschungsvorhaben.
„Wir planen den Anbau von Gemüsekulturen wie Spinat, Erbsen, Buschbohnen, Mangold und Radieschen, um herauszufinden, wie sich die Solaranlagen auf die Pflanzen auswirken, sagt Doktorand Martin Scholz, der bereits Gartenbau an der HTW Dresden studierte und nun im Rahmen eines ESF-Promotionsstipendiums die duale Nutzung von Agrarflächen untersuchen wird.
Photosynthese und Photovoltaik auch am Bodensee
Eine ähnliche Anlage steht in Heggelsbach am Bodensee. Dort wird nach Vorbildern in China ebenfalls die Stromgewinnung mit der Ackernutzung unter den Modulen verbunden. Ziel ist es, vor allem in dicht besiedelten Räumen eine effizientere Nutzung der Fläche zu ermöglichen und so die Gesamterträge von der gleichen Fläche zu erhöhen. Die Pilotanlage des Fraunhofer ISE hat seit einem Jahr bewiesen, dass beides gut miteinander vereinbar ist (siehe: solarify.eu/ise-ein-jahr-photosynthese-und-photovoltaik).
Das Pillnitzer Projekt wird für drei Jahre vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) gefördert. Die entsprechenden Solarmodule stellte die Firma Solarwatt aus Dresden zur Verfügung.
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