Mehrheit der Bevölkerung für Nachrüstung von Diesel-Pkw auf Kosten der Autohersteller
Eine überdeutliche Mehrheit von 83 Prozent der Bevölkerung in Deutschland spricht sich dafür aus, dass die neue Bundesregierung die Autohersteller dazu verpflichtet, Dieselfahrzeuge, die von dem Abgasskandal betroffen sind, auf Herstellerkosten so nachzurüsten, dass diese die gelten Abgasgrenzwerte auch im Alltagsbetrieb einhalten. Das hat eine aktuelle repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ergeben.
Aufgeschlüsselt nach Parteineigung ergab sich ein ähnlich hohes Zustimmungsbild: SPD 85 Prozent, CDU/CSU 82 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen 95 Prozent, Die Linke 99 Prozent, lediglich bei der FDP sprachen sich nur 69 Prozent für eine solche Maßnahme aus. Nach Geschlechtern aufgeschlüsselt sprachen sich 84 Prozent der Männer und 82 Prozent der Frauen für eine Verpflichtung der Autokonzerne aus.
Mit Blick auf die am 27.02.2018 erwartete Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes sieht der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in den Ergebnissen der Umfrage einen klaren politischen Handlungsauftrag.
„Die Zeit des Abwartens und Verzögerns von notwendigen Entscheidungen muss ein Ende haben. Die nächste Bundesregierung muss ihren Schmusekurs mit der Autolobby beenden. Die Mehrheit der Bevölkerung verlangt zu Recht, dass die Autokonzerne endlich in die Verantwortung genommen werden. Maßgeblich durch ihr Handeln werden die gesetzlich verbindlichen Grenzwerte für Stickstoffdioxid in unseren Städten teils massiv überschritten. Wie die anhaltenden Überschreitungen zeigen, reichen die bisherigen Software-Lösungen nicht aus. Wirksame Hardware-Nachrüstungen stehen damit auf der Tagesordnung. Das einzig auf die Vermeidung von Fahrverboten ausgelegte Krisenmanagement von Bundesregierung und Autoindustrie ist gescheitert.“
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