Mülheimer Initiative für Klimaschutz beginnt beispielhafte kommunale Zwei-Jahres-Aktion
Mit einer Auftaktveranstaltung im Festsaal der Stadthalle Mülheim an der Ruhr startete Oberbürgermeister Ulrich Schulten am 19.03.2018 unter dem Titel „Mülheimer Initiative für Klimaschutz“ vor gut 300 Gästen eine auf etwa eineinhalb Jahre angelegte Reihe zum Thema Klima und Energie. Die von der Stadtverwaltung angestoßene Initiative wird betreut vom Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (CEC), der Hochschule Ruhr-West und der Leitstelle Energiewende der TU Dortmund. TV-Wetterfrosch „und Rheinländer“ Sven Plöger veranschaulichte die Auswirkungen des Klimawandels – auch für Mülheim.
Scholten will in seiner Stadt bis 2030 (gegenüber 1990) 50% Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes hinbekommen – er habe sich „Energiewende und Klimaschutz zur Aufgabe gemacht“, so das Stadtoberhaupt zu Beginn. Die Energiewende gelinge nur gemeinsam, die Verwaltung habe sich bereits engagiert und energetische Stadtentwicklungs-Projekte angestoßen, unter anderem mit dezentraler regenerativer Energie-Erzeugung für Wohnquartiere. So versorge das neue Windrad im Styrumer Ruhrbogen 2.000 Haushalte mit sauberer Energie und spare 5.500 t CO2 ein. An der Verkehrswende arbeite man, allerdings seien Fahrverbote nicht praktikabel. Aber es gebe noch unzählige Ansatzpunkte – und deshalb, so Scholten, lade er zum Gespräch darüber ein.
Jan Fritz Rettberg, Energieexperte der Leitstelle Energiewende der TU Dortmund, führte durch den Nachmittag, und kündigte einen offenen Bürger-Dialog mit allen Interessierten an – etwa entlang der Fragen: „Was muss getan erden? Was kann jeder einzelne machen? Welche Projekte sind denkbar und durchführbar? Eine Art Masterplan soll so entstehen, wir wollen Zukunftsvisionen, Perspektiven und Potenziale definieren, schließlich Vernetzungschancen erkennen“. Zielgruppenadäquat solle sensibilisiert und die Gesamtgesellschaft aktiviert werden. Nichts Geringeres als „die Weiterentwicklung des Beteiligungs-, Innovations- und Wissenschaftsstandorts“ Mülheim sei das Ziel. Das solle schließlich in der „Vorlage eines konsensfähigen, ganzheitlichen, der demographischen Entwicklung angepassten Zukunftskonzeptes“ gipfeln. Am Ende solten konkrete Projekte stehen.
Folgt: Keynote vom „Rheinländer“: „Wir sind nicht die Klimavorreiter, für die wir uns gerne halten“