…sagt Bundesregierung – Ziele für E-Mobilität und Zellproduktion
Die Bundesregierung hält an ihrem Ziel fest, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Industrie und Regierung müssten ihre Anstrengungen verstärken, schreibt die Bundesregierung in der Antwort (19/1536) auf eine Kleine Anfrage (19/1041) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Obwohl Batterien immer größere Bedeutung zukomme – auch und vor allem im Rahmen der Verkehrswende bei Elektrofahrzeugen, gebe es bisher keine deutsche oder europäische Zellproduktion. Daher wollten die Fragesteller erfahren, welche Informationen der Regierung über die Bereitschaft der deutschen Industrie zur Batterieproduktion bzw. Zellproduktion vorlägen.
Denn gegenwärtig würden „neun von zehn Batteriezellen auf dem Weltmarkt in den Werken von Unternehmen wie Samsung, Panasonic oder CATL in China produziert. Um jedoch auf dem Markt der Zukunft erfolgreich zu sein, neue Arbeitsplätze zu schaffen und ressourcenschonend und umweltfreundlich zu produzieren, bedarf es nach Auffassung der Fragesteller einer ambitionierten und konsistenten Förderpolitik“.
In ihrer Antwort nennt die Bundesregierung als Beispiel, dass sich 2017 im Rahmen des „Batterieforum Deutschland“ eine Initiative aus Unternehmen der Chemiebranche, des Maschinen- und Anlagenbaus, Zulieferern und Anwendern von Batteriezellen zusammengefunden habe – mit dem Ziel des Aufbaus einer großskaligen, wettbewerbsfähigen Zellfertigung in Deutschland. Diese Initiative habe zur Gründung des Unternehmens Terra E geführt.
Zudem habe „das Unternehmen VARTA Microbattery im Oktober 2017 eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die eingenommenen Mittel sollen nach Kenntnis der Bundesregierung für den Ausbau der dortigen Batteriezellfertigung eingesetzt werden. Darüber hinaus sind weitere mittelständische Zellforscher in Deutschland angesiedelt.“
Neben konkreten Kaufanreizen unterstütze die E-Mobilitäts-Ziele mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur, steuerlichen Anreizen sowie der Anschaffung von mehr Elektrofahrzeugen im öffentlichen Bereich. Außerdem verweist die Bundesregierung auf den Koalitionsvertrag, der zusätzliche Fördermaßnahmen vorsieht. Am 01.01.2018 seien den Angaben zufolge 98.280 Elektroautos in Deutschland zugelassen gewesen.
Ausdrücklich „nicht“ teilt die Regierung die Skepsis des Zentralverbands der Deutschen Elektronikindustrie in Bezug auf den baldigen Aufbau einer Großfertigung von Lithium-Ionen-Zellen, denn die Nachfrage für Batteriezellen wird zukünftig weiter steigen. Neben dem Bedarf für Elektrofahrzeuge bestehe ebenso eine steigende Nachfrage nach Batteriezellen etwa für stationäre Energiespeicher, Industrieanwendungen (z. B. Gabelstapler), Hochleistungswerkzeuge, tragbare Elektronik und die Medizintechnik. So zeige eine Prognose des Fraunhofer ISI (Energiespeicher-Roadmap), dass ab 2025 ein massiver Ausbau an Batteriezellproduktionskapazitäten notwendig werde, da es sonst zu einer Unterversorgung der Industrie mit Batteriezellen kommen könne. Nach Kenntnis der Bundesregierung gebe es bereits jetzt in einigen Bereichen Versorgungsengpässe bei Batteriezellen
Das vom EU-Kommissionsvizepräsidenten Maroš Šefcovic formulierte Ziel, bis 2025 eine europaweite Produktionskapazität
von europaweit 100 Gigawattstunden für Batteriezellen aufzubauen, erscheine aus heutiger Sicht zwar ambitioniert, aber bei einem
entsprechenden industriellen Engagement erreichbar.
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