Berlin Energy Transition Dialogue 2018: „Bundesregierung führt internationalen Dialog zur Energiewende fort“
Außenminister Heiko Maas und Wirtschaftsminister Peter Altmaier eröffneten am 17.04.2018 den vierten Berlin Energy Transition Dialogue im Auswärtigen Amt. Zu der zweitägigen Konferenz unter dem Motto „towards a global Energiewende“ kamen hochrangige Delegationen aus 40 Ländern – insgesamt rund zweitausend Gäste aus mehr als 95 Ländern – um Strategien für eine intelligente Transformation des Energiesystems, des Verkehrssektors und der Wärmeversorgung zu entwickeln.
Bundesaußenminister Maas: „Deutschland ist entschlossen, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Die konsequente Umsetzung der Energiewende ist von zentraler Bedeutung für uns. Wir setzen uns für eine internationale Energie- und Klimapolitik ein. Denn Erneuerbare Energien sind nicht nur nachhaltig, sie sind auch reichlich und nahezu überall vorhanden. Dadurch verliert Energie das Potential als Macht- und Druckmittel in der internationalen Politik missbraucht zu werden. Wir sehen Energiepolitik deswegen als Plattform für Kooperation, für Dialog und für den internationalen Austausch. Der Berlin Energy Transition Dialogue ist ein ideales Beispiel hierfür. Klar ist aber auch: Wenn wir es nicht schaffen, das Pariser Übereinkommen und die Agenda 2030 umzusetzen, dann werden wir uns in einer Welt wiederfinden, mit noch viel größeren Risiken für Stabilität und Frieden, als wir es jetzt schon erleben.“
Bundeswirtschaftsminister Altmaier: „Der vierte Berliner Energiewende Dialog zeigt eindrücklich: Die Energiewende ist zu einem globalen Phänomen geworden. Noch nie waren Wind- und Solarenergie so günstig wie heute. Noch nie war das Bewusstsein in vielen Ländern so groß, dass sie eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung brauchen. Viele Länder der Welt setzen beim grundlegenden Umbau ihrer Energieversorgung auf Erneuerbare Energien und verbesserte Energieeffizienz. Dabei müssen sie oft ähnliche Herausforderungen meistern und sind mit gleichen Fragen konfrontiert wie wir hier in Deutschland. Wir freuen uns, mit unseren internationalen Gästen und Partnern während des Berliner Energiewendedialoges innovative Geschäftsmodelle und technologisch anspruchsvolle und zukunftsträchtige Lösungen zu diskutieren, die die globale Energiewende weiter beschleunigen und für uns alle wirtschaftlich und auch sozial attraktiver machen werden.“
Bis 2030 will Altmaier die Kohlestromproduktion halbieren. Gefragt nach der Kohleausstiegskommission sagte Altmaier, Deutschland sei für seine Kommissionen bekannt: „Wahrscheinlich haben wir mehr Kommissionen als Unternehmen“. Die Schwerpunkte seiner Energiepolitik in dieser Legislaturperiode seien: „1. Beschleunigung des Netzausbaus und 2. Beendigung der polarisierenden Debatte über fossile Energie, indem jedem klar wird, dass Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigt. Sicher nicht in ein bis zwei Jahren, aber mit einer klaren Perspektive.“ Die Zielsetzung der Kommission orientieren sich nach seiner Ansicht an den 2030-Zielen, nach denen 60 Prozent der Kohlendioxidemissionen aus Kohlekraft reduziert werden müssen. Dazu müsse die Stromerzeugung aus Kohle halbiert werden.
Das weckte den Widerspruch der Erneuerbaren denn es gehe auch ambitionierter. „Wir brauchen einen stärkeren und schnelleren Weg“, sagte die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie, Simone Peter, denn auch in der anschließenden Pressekonferenz: „Erneuerbare Energien sind der Garant für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, denn sie sind Motor für Innovation und Klimaschutz. Die Energiewende schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung, erneuert die industriellen Strukturen und schont die Ressourcen.“
[note Der Berlin Energy Transition Dialogue wird von der Bundesregierung gemeinsam mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), dem Beratungsunternehmen eclareon sowie der Deutschen Energie Agentur (dena) veranstaltet. Mit seinem Rahmenprogramm bildet er den Kern der Berlin Energy Week vom 16. bis 20. April, die dieses Jahr durch das Tech Festival der Start Up Energy Transition Initiative, die Energie-Blockchain-Konferenz EventHorizon und das Urban Energy Forum ergänzt wird. „So wird Berlin erneut zum Treffpunkt der globalen Energiewende“, schreibt das BMWi.]
Folgt: Erklärung der IRENA: „Global Energy Transformation: A Roadmap to 2050“