Stahlerzeugung mit minimalen Emissionen
Technologiewandel muss wirtschaftlich vertretbar sein
Eder hat schon vor Jahren immer wieder klargemacht, dass „sein“ Unternehmen als Stahlerzeuger die CO2-Vorgaben langfristig nicht mit fossilen Brennstoffen einhalten kann. Allerdings: Würde die Voestalpine von Koks komplett auf Strom umstellen, hätte sie einen zusätzlichen Bedarf von ungefähr der Hälfte des gesamten österreichischen Strombedarfs. Um dies abzudecken, bräuchte es laut Eder nicht weniger als 30 neue Donaukraftwerke. Auf Wasserstoff umzusteigen, wäre da eine ökologisch und energetisch interessante Alternative, so der Voestalpine-Chef.
Herbert Eibensteiner, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der Steel Division:“ Voraussetzung dafür ist, dass Erneuerbare Energie in ausreichendem Umfang und zu konkurrenzfähigen Bedingungen als Basis zur Verfügung steht.“
Herzstück mit enormem Wirkungsgrad: PEM-Elektrolysemodul
Wolfgang Hesoun, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG Österreic: „In der Anlage schlägt ein hochtechnologisches Herz von Siemens. Wir spalten mit Hilfe von grünen Elektronen Wasser in seine Grundkomponenten Wasserstoff und Sauerstoff. Für die Forschungsanlage in Linz hat Siemens das derzeit weltweit größte PEM („Proton Exchange Membrane“)-Elektrolysemodul entwickelt. Mit 6 MW können 1.200 Kubikmeter „grüner“ Wasserstoff pro Stunde produziert werden. Bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff wird ein Rekord-Wirkungsgrad von 80 Prozent angestrebt. Der Wasserstoff kann gespeichert werden und ist vielseitig einsetzbar: Als Grundstoff in der Industrie wie in Linz, aber auch als Treibstoff in der Mobilität oder als Energieträger bei der Strom- und Gasversorgung. „Die DNA von Siemens ist saubere Energie: von Erzeugung über Verteilung bis zur Anwendung. Effiziente Technologien sind ein wesentlicher Baustein, um den Klimawandel mit seinen dramatischen Folgen einzudämmen“, erklärt Hesoun. Der globale Bedarf für Wasserstoff wird sich bis 2050 auf rund 6 Billionen Kubikmeter verzehnfachen. Anlagen, wie jene in Linz sind die Voraussetzung, um den steigenden Bedarf nahezu CO2-neutral abdecken zu können.
Folgt: Siemens will CO2-Bilanz des operativen Geschäfts bis 2020 halbieren und bis 2030 klimaneutral sein