Bloomberg zahlt für Trump

Milliardär übernimmt US-Beitrag zu COP21

Durch den – von vielen Amerikanern abgelehnten – Ausstieg Präsident Trumps aus dem Pariser Klimaabkommen zahlen die USA keinen Beitrag mehr. Jetzt will der Milliardär Bloomberg den US-Beitrag bezahlen – seine Stiftung werde die von den USA ursprünglich für 2018 zugesagten 4,5 Millionen Dollar übernehmen. Das hat er in in einem Interview mit dem Sender CBS am 23.04.2018 angekündigt, wie zahlreiche Medien, darunter tagesschau.de berichten.

Der auf fast 42 Milliarden Euro (andere Quellen sprechen von 34,3) geschätzte Unternehmer und New Yorker Ex-Bürgermeister begründete seine Ankündigung so: „Amerika hat eine Zusage gemacht. Und wenn die Regierung es nicht tut, liegt es in unserer Verantwortung.“ Denn viele US-Firmen und Bundesstaaten blieben dem Pariser Abkommen verpflichtet, so Bloomberg, der den Vorsitz einer Arbeitsgruppe übernahm, die sich für die Veröffentlichung klimarelevanter Finanzrisiken in den Geschäftsberichten von Unternehmen einsetzt.“ (Im Herbst 2017 hatten sich zahlreiche Staaten, Kommunen und Unternehmen erneut demonstrativ zu COP21 bekannt. Mehr als 200 Investoren, die zusammen 22 Billionen Euro verwalten, versprachen, mehr Druck auf große CO-Emittenten auszuüben. Banken wie HSBC und BNP Paribas wollen Konzerne wie Volkswagen oder Exxonmobil und BP zu mehr Klimaschutz drängen. Die Weltbank will nach 2019 kein Geld mehr für Exploration und Förderung von Erdöl und Gas bereitstellen.)

Jetzt gehe es um eine zwar eher symbolische Geste – zumindest im Verhältnis zur Größe der Gesamtaufgabe – „doch die Signalwirkung sollte man nicht unterschätzen“, so der SPIEGEL. US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Jahr den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Klimaabkommen erklärt. Die Vereinbarung sei ungerecht und die Reduzierung von Treibhausgasen für die USA zu teuer, begründete er den Schritt. Der formelle Ausstieg der USA ist aber frühestens 2020 möglich.

„Ich hoffe, dass der Präsident seine Meinung im kommenden Jahr ändert“, sagte Bloomberg in dem CBS-Interview. Bis dahin werde seine Stiftung „Bloomberg Philanthropies“ (Motto „Bessere Lebensqualität für die größtmögliche Anzahl von Menschen“) den US-Beitrag bereitstellen: „Wir halten unser Versprechen: Wir schließen die Lücke, die für das UN-Klimaabkommen entsteht.“ Der 76-Jährige sagte, Trump solle feststellen, dass es wirklich ein Problem gebe – und Amerika ein Teil des Problems sei. Amerika sei aber auch ein „großer Teil der Lösung – und wir sollten der Welt dabei helfen, eine mögliche Katastrophe zu verhindern“.

[note Auf der Forbes-Liste 2016 der reichsten Menschen der Welt belegt Bloomberg, auch Mitglied der amerikanischen American Philosophical Society, Platz 8. Im Juni 2010 schloss er sich der philanthropischen Kampagne The Giving Pledge der Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett an und versprach, mehr als die Hälfte seines Vermögens zu spenden.]

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