„Windindustrie hält höchste Sicherheitsstandards ein“

BWE: Etablierte Wartungszyklen, hohe technische Verfügbarkeit

Jüngst reißerisch aufgemachte Berichterstattung wie die in der Welt: „Windkraftanlagen werden zu ‚tickenden Zeitbomben’“ und die Forderung des TÜV, Windanlagen künftig komplett zu überprüfen (siehe: www.solarify.eu/tuev-will-windraeder-vollstaendig-pruefen), veranlasste den Bundesverband WindEnergie zu einer Medienmitteilung, mit der er klarstellen will, dass „Windkraftanlagen mit einer technischen Verfügbarkeit von inzwischen 98 Prozent zu den sichersten Bauwerken in der vom Menschen geprägten Landschaft gehören“.

Windgeneratoren auf Fehmarn – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Im Bereich Wartung und Betrieb Windenergie an Land seien heute 25.400 Arbeitnehmer beschäftigt, das entspreche knapp 20 Prozent der Beschäftigten in der Windenergiebranche. Mittlerweile würden die sicherheitsrelevanten Bauteile nicht nur in regelmäßigen Intervallen überprüft, sondern zusätzlich über digitale Sensoren und intelligente Condition Monitoring Systeme (CMS) überwacht.

Anlagensicherheit großes Anliegen – „schrille Töne unangebracht“

Die Sicherheit der Anlagen sei der Branche ein großes Anliegen, so der BWE: „Hohe Standards haben dazu beigetragen, dass Windenergieanlagen heute eine technische Verfügbarkeit nahe 100 Prozent aufweisen. Immer ausdifferenziertere Wartungskonzepte, die sich zunehmend auf die genaue Analyse einer Vielzahl von Daten stützen, die an der Anlage erhoben werden, sind die Grundlage für den ökonomischen Erfolg der Windenergie. Die Betreiber nehmen selbst kleinste Reparaturen schnell vor, um größere Schadensfälle zu vermeiden, die dazu führen könnten, dass Anlagen über längere Zeit keinen Strom einspeisen. Dass der Bundesverband der deutschen TÜV im Bereich der Instanthaltung von Windenergieanlagen Wachstumspotenziale und Geschäftsmodelle erkennt, ist legitim. Die dabei angeschlagenen schrillen Töne sind dagegen unangebracht.“

Die bestehenden Wartungszyklen seien etabliert und zuverlässig. Die regelmäßigen Prüfungen würden von anerkannten, unabhängigen Sachverständigen vorgenommen. Die endgültige Entscheidung ob Sachverständige akzeptiert werden liege immer bei den örtlich zuständigen staatlichen Behörden, welche die Prüfberichte entgegen nähmen und dokumentierten.

Windkraftanlagen werden in Deutschland auf Basis der Richtlinie des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) typengeprüft und genehmigt. Diese Typenprüfung bildet die Basis für Baugenehmigungen. Während der Aufstellung findet eine Bauüberwachung statt. Mit Inbetriebnahme werden alle Komponenten, die den Betrieb und die Sicherheit beeinflussen können, abgenommen. Alle zwei bis vier Jahre findet in der Betriebsphase die Wiederkehrende Prüfung statt.  Dabei wird der Anlagenzustand durch anerkannte Sachverständige im Hinblick auf Sicherheit und ordnungsgemäße Wartung untersucht. Turnusmäßig werden zudem Steuerelemente, Rotorblätter, Triebstrang und alle weiteren sicherheitsrelevanten Verschleißteile geprüft.

Die rund 30.000 Windenergieanlagen in Deutschland würden systematisch gewartet und durch unabhängige Sachverständige begutachtet. Die hohen Sicherheitskriterien beugten Schadensfällen vor. Zu hundert Prozent ließen sich Schäden allerdings niemals ausschließen. Das zeigten auch andere Branchen. Große Havarien blieben trotzdem seltene Einzelfälle, die sich fast immer auf Unwetterereignisse zurückführen ließen. Die Sicherheit der Windenergieanlagen sei gewährleistet – egal ob Neu- oder Altanlage.

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