Normänderung ermöglicht Steckdoseneinspeisung

Berliner Startup bringt Bewegung in die deutsche Energielandschaft

Das Berliner Startup indielux macht die Steckdoseneinspeisung von stromerzeugenden Geräten möglich. Das Unternehmen präsentiert unter dem Namen „ready2plugin“ das erste Sicherheitssystem für diese Geräteklasse. Damit ist für den normkonformen Anschluss solcher Geräte erstmals kein Elektriker mehr erforderlich, was die Verbreitung erheblich beflügeln dürfte.

Indielux-Balkon PV – Foto © indielux.com

Die Entwicklung ist durch eine Normänderung möglich geworden, die durch indielux maßgeblich vorangetrieben wurde. Das Konzept von ready2plugin überzeugte bereits die Jury des „The Smarter E AWARD“. Indielux gehört zum Kreis der Finalisten dieser Auszeichnung, die im Rahmen der Intersolar 2018 verliehen wird.

Mit ready2plugin ist es möglich, einfach steckbare Solar-Module und Batteriespeicher bis 1800 Watt ohne Elektriker und ohne Sicherheitsprobleme in Steckdosen einzustecken. Damit kann nicht nur das Balkonmodul, wie in unseren Nachbarländern mit Bagatellgrenzen von 600 Watt, sondern auch die klassische Eigenheim-PV-Anlage vom Laien angeschlossen werden. Bisher verhinderten normative Regelungen und Bedenken seitens der Netzbetreiber diese Möglichkeit der einfachen Inbetriebnahme solcher Geräte. Indielux ändert dies nun mit einem vorausschauenden Algorithmus. Der Algorithmus ist auf einem Smart-Home Gerät oder einer Smart-Home Zentrale installiert und stellt, in Übereinstimmung mit den normativen Richtlinien für die Stromeinspeisung, die zulässige Strombelastbarkeit im Endstromkreis sicher.

ready2plugin basiert auf einer Studie von indielux Geschäftsführer Marcus Vietzke, PI Berlin und der HTW Berlin. Die Studie untersuchte die Auswirkungen des Anschlusses von stromerzeugenden Geräten an der Steckdose. Die Ergebnisse beeinflussten maßgeblich den Dialog mit den Normungsgremien der DKE und führten zu einer Änderung der Normung: Seit Mai 2018 ist die Nutzung der Reservekapazität einer Stromleitung möglich. In nur wenigen Monaten setzte indielux diese Normänderung nun in ein Produkt um, dass die dezentrale Energiewende durch kleine Erzeuger revolutioniert.

Mit ready2plugin von indielux steht der Bereich der privaten, dezentralen Energieerzeugung vor einem Umbruch. Bisher konnten meist nur Hausbesitzer die Möglichkeiten einer eigenen dezentralen Stromerzeugung nutzen. Für mehr als 70 Prozent der Haushalte, vor allem für Mieter, bestanden bislang rechtliche und technische Hürden, die mit ready2plugin entfallen.

Über steckbare Solarmodule:

Nach der entscheidenden Normänderung im Herbst 2017 werden einfach in Betrieb zu nehmende Stromerzeuger attraktiv. Verbraucher dürfen steckbare Solarmodule zur privaten Stromerzeugung künftig direkt an normale Haushaltsstromkreise anschließen. Dies ist das zentrale Ergebnis eines im Herbst 2017 abgeschlossenen Normierungsverfahrens beim Verband der Elektrotechnik (VDE) und der Deutschen Kommission Elektrotechnik (DKE), welche die in Deutschland geltenden Sicherheitsbestimmungen für elektrotechnische Geräte erarbeiten. Die Neuregelung der technisch überholten Norm VDE 0100 551 macht die Nutzung von Mini-Solaranlagen nun erheblich einfacher. Mehr zu den Normänderungen und den aktuellen Implikationen für die Nutzung steckbarer Solargeräten:

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