„Als wir entschieden, die Erde zu retten“ – Mitnehmende Dokumentation der COP21-Verhandlungen von Paris
Hendricks trotz Trump zuversichtlich
Ex-Bundesumweltministerin und Gipfelteilnehmerin Barbara Hendricks sagte, es sei lediglich die amerikanische Bundesregierung, die nicht mehr mitmachen wolle, sowohl aus der Wirtschaft als auch den amerikanischen Städten und Bundesstaaten gebe es einen starken Impuls pro Klimaabkommen und auch die „richtigen“ Investitionsströme. „Deswegen bin ich ganz zuversichtlich, dass da noch nicht aller Tage Abend ist“, so Hendricks gegenüber Deutschlandfunk Kultur. „Und was ganz wichtig ist: Es ist bisher ja niemand dem Beispiel der Vereinigten Staaten gefolgt. Kein einziges Land! Die Sorge hatten wir durchaus.“
Erbittertes, aber erfolgreiches Ringen zwischen Arm und Reich
Der mitreißende Film zeigt mit wachsender Spannung („noch 8 Tage“, „noch 4 Tage“, „noch 24 Stunden“) an der Person des Delegierten (und Sprechers der vom Meeresspiegelanstieg bedrohten kleinen und Inselstaaten) Saleemul Huq aus Bangladesh, der – beginnend in Berlin 1995 – sämtliche 21. UN-Klimakonferenzen mitgemacht hat, die Entstehungsgeschichte des COP21-Klimaabkommens. Deutlich wird das erbitterte Ringen um die sogenannten eckigen Klammern (noch offene, umstrittene Formulierungen im Text), um „soll“ oder „könnte“ oder um „zwei Grad“, „unter zwei Grad“ oder „1,5 Grad“ – aber auch der Zynismus der Reichen (Australien als Kohleproduzent, Saudi-Arabien als Ölstaat), die über das Elend der Taifun-Opfer einfach hinweggehen. Der Film berührt angesichts der teils hart unterbundenen Demonstrationen ebenso wie durch das Statement des philippinischen Ex-Delegierten Yeb Sano, der während seines Berichts über die Katastrophe des Taifuns Haiyan, der während der COP19 in Warschau seine Heimat Tacloban zerstörte, in Tränen ausbrach, in Hungerstreik trat und daraufhin von seiner Regierung aus der Delegation entfernt wurde.
In einem Gespräch mit dem Filmdienst sagte Regisseur Malinowski auf die Frage, ob denn die Protagonisten Superhelden seien, wie in „Guardians of the Galaxy“, es seien „durchaus ,Superhelden‘, Menschen, die sich teilweise seit 20 Jahren durch einem höchst bürokratischen Prozess quälen und Aktenkoffer voller Papier und Texte hinter sich herschleppen, für die sie die letzten Jahre gekämpft haben – unermüdliche Leute, die wirklich für das Überleben ihrer Länder oder bestimmter Landstriche kämpfen“. Der Titel seines Films „Guardians of the Earth“ beziehe sich aber nicht auf die Marvel-Reihe „Guardians of the Galaxy“, „sondern auf einen jungen Mann aus den USA, auf Xiuhtezcatl Martinez, der die ,Earth Guardians Foundation‘ gegründet hat, weil er sich um die Schäden sorgt, die der Klimawandel in den USA anrichtet. Er und die Foundation haben gegen die US-Regierung wegen Nichtbeachtung des Pariser Abkommens Klage eingereicht“.
[note Text der Filmankündigung: „Willkommen auf dem Klimagipfel zur Rettung der Erde: In nur elf Tagen sollen sich 20.000 Vertreter aus 195 Ländern in Paris auf das erste globale Abkommen gegen den Klimawandel einigen. Ein Vertrag, der jeden Menschen auf der Erde, lebend oder ungeboren, beeinflussen wird — ein Pakt, der entscheidet, ob unsere Spezies überhaupt noch eine Zukunft hat. Regisseur Filip Antoni Malinowski drehte für seinen Dokumentarfilm exklusiv hinter den Kulissen. Dieser einzigartige Einblick ist hochemotional und ein Zeugnis heftigster Interessenkonflikte: Reich gegen Arm, Opfer gegen Profiteure des Klimawandels. Christiana Figueres, Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, stehen Tränen in den Augen angesichts der Kaltherzigkeit, mit der so viele über den Klimawandel sprechen.
„Guardians of the Earth“ ist ein aufrüttelnder Dokumentarfilm über den Klimawandel und die Rettung unserer Spezies. Regisseur Filip Antoni Malinowski macht aus der revolutionären Weltklimakonferenz 2015 von Paris einen elektrisierenden Polit-Thriller. Was sind das für Menschen, die über die Zukunft unseres Planeten entscheiden? Wer ist Superheld und wer Superschurke? Die nächste Runde in diesem Konflikt ist die Weltklimakonferenz im Dezember 2018 im polnischen Kattowitz. Dieser Film ist ein wichtiges Zeitdokument und liefert entscheidende Impulse zur Diskussion.
Im November/Dezember wird „Guardians of the Earth“ auf DVD herauskommen. ]
Medienstimmen
Der ORF: „Ein spannender Blick hinter die Kulissen eines Klimagipfels… ein hinreißender Wettlauf gegen die Zeit – die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Das Portal utopia.de: „Es gibt zahlreiche Filme über den Klimawandel und seine Auswirkungen. Doch dieser Dokumentarfilm beleuchtet die Thematik von einer ganz neuen Perspektive: „Wir wollten dorthin gehen, wo die Weltgemeinschaft den einzigen Versuch unternimmt, dieses existenzgefährdende Problem zu lösen“, erklärt Regisseur Filip Antoni Malinowski.“ „Es müssen Taten folgen“, schreibt Ilona Koglin auf der Webseite „Für eine bessere Welt“: „Schön, dass der Film das noch einmal vor Augen führt. Und ich hoffe, das viele ihn sehen und sich aufrütteln lassen, um Druck auf unsere Regierung auszuüben, zu ihren Vereinbarungen und Selbstverpflichtungen auch tatsächlich zu stehen.“ Und die Grazer „Kleine Zeitung“ plakativ: „Raketen-Countdown-Superheldenliga-Kinostreifen – ein Kunststück.“
->Quellen:
- wfilm.de/guardians-of-the-earth
- guardians-of-the-earth.net/Guardians-Of-The-Earth-Produktionsnotizen
- deutschlandfunkkultur.de/pariser-klimaabkommen-hendricks-glaubt-an-die-zukunft-
- nachhaltig-entwickeln.dgvn.de/aufruettelnder-film-ueber-das-pariser-klimaabkommen
- filmdienst.de/genau-hinsehen
- en.wikipedia.org/Xiuhtezcatl_Martinez