Flugverkehr: Energieverschwender Nr. 1
Fliegen ist nicht nur die klimaschädlichste Art zu reisen – in der Schweiz macht der Flugverkehr rund 18% des CO2-Ausstosses aus – Fliegen ist auch aus gesamtenergetischer Sicht äusserst ineffizient. Für eine Reise von der Schweiz ins europäische Ausland braucht eine Person mit dem Flugzeug fast fünfmal so viel Energie, wie wenn die vergleichbare Strecke mit dem Hochgeschwindigkeitszug zurückgelegt würde.
Der Verkehrssektor sei das Sorgenkind der Energiewende und beim Klimaschutz. Er sei für gut ein Drittel des Endenergieverbrauchs verantwortlich, wobei die Abhängigkeit von Erdöl bei 95% liege. Und er verursache fast die Hälfte des CO2-Ausstosses in der Schweiz, inklusive der internationalen Luftfahrt. Für die Energiewende und das Klima habe die Mobilität in der Luft einen sehr hohen Preis, so die Energiestiftung.Ch.
Der Flugverkehr lege weiterhin Jahr für Jahr um fünf Prozent zu. Damit stiegen auch die Emissionen, während die Treibhausgas-Emissionen des straßenbasierten Verkehrs abnähmen. Die Schweizer seien extreme Vielflieger.
[note Laut einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Forschungsinstituts gfs-zürich, die im Auftrag der SES durchgeführt wurde, sind über die Hälfte der Schweizer in den letzten zwei Jahren einmal oder mehrmals geflogen – und zwar nicht etwa aus beruflichen Gründen, sondern hauptsächlich zu privaten Zwecken. Gemäß Prognosen steigt das Passagieraufkommen der Schweizer Flughäfen weiterhin rasant an. Bis im Jahr 2030 wird der Luftverkehr in der Schweiz zum Energieverschwender Nr.1 und zum grössten Treiber des Klimaeffekts.]
„Fliegen ist schlicht zu billig, weil die Flugbranche verschont wird, wo es nur geht. Der Flugverkehr trägt die verursachten Umweltkosten nicht selbst. Für ein Zugbillett ist die Mehrwertsteuer fällig – auf Flugtickets wird diese nicht erhoben“, kritisiert Florian Brunner, Projektleiter Fossile Energien & Klima bei der Schweizer Energiestiftung. „Auch von der CO2-Abgabe und der Mineralölsteuer, die auf Heizöl und Treibstoffen erhoben wird, ist Kerosin befreit. Für Flugzeuge sind in der Schweiz in absehbarer Zeit keine Alternativen zu fossilen Treibstoffen in Sicht. Freiwillige Massnahmen werden es nicht richten. Regulatorische Eingriffe sind notwendig und von der Bevölkerung sogar erwünscht. Es ist deshalb höchste Zeit zu handeln! Die SES fordert die Politik auf, endlich eine Flugticketabgabe einzuführen, wie es sie in verschiedenen anderen europäischen Ländern bereits gibt.“
->Quelle: Energiestiftung.ch/flugverkehr-energieverschwender Nr. 1