Papst zu Klima: „Keine Zeit verschwenden“

Appell an alle Regierungen: Klimabeschlüsse umsetzen

Der Papst hat alle Regierungen aufgefordert, die eingegangenen Verpflichtungen der Pariser UN-Klimakonferenz COP21 mit Leben zu erfüllen; am 06.07.2018 mahnte er laut Kölner Domradio (KNA) die Politiker vor den Teilnehmern einer internationalen Umweltkonferenz im Vatikan, „keine Zeit zu verschwenden“, um „die schlimmsten Folgen der Klimakrise zu vermeiden“. Die Verantwortlichen sollten  die 24. UN-Klimakonferenz im Dezember in Kattowitz dafür ebenso nutzen wie den „Global Climate Action Summit“ im September in San Francisco.

Enzyklika Laudato si‘ – Titel

Anlässlich des dritten Jahrestags der Veröffentlichung der Umweltenzyklika „Laudato Si“ (am 24.05.2015) hatte der Vatikan unter dem Titel „Das gemeinsame Haus und die Zukunft unseres Lebens auf der Erde retten“ zu dem Treffen Vertreter internationaler Umweltschutzinitiativen eingeladen. Den Nichtregierungsorganisationen und Bürgerbewegungen misst der Papst große Bedeutung zu, denn „die Menschheit hat das Wissen und die Mittel, verantwortlich zu handeln“. Dennoch sieht er die „die reale Gefahr, dass wir künftigen Generationen nur Trümmer, Wüsten und Müll zurücklassen“.

Unter den Teilnehmern waren der britische Parlamentarier John Gummer und die polnische Ministerin für Unternehmertum und Technologie, Jadwiga Emilewicz, außerdem Wirtschaftsexperten, Jugendliche und Kirchenvertreter, darunter der Chef des vatikanischen Entwicklungsministeriums, Kardinal Peter Turkson und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Der hatte zum Auftakt betont, der Glaube biete Gläubigen hinreichend Motivation zum Einsatz für die bedrängte Natur und die schwächsten Mitglieder der Menschheitsfamilie. Denn der „Schrei der Erde“ sei immer auch ein „Schrei der Armen“.

[note Turkson: Vatikan will Plastikverbrauch senken – Das vatikanische Entwicklungsministerium, „Dikasterium (=Amt) für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen“, unter Leitung von Kurienkardinal Peter Kodwo Appiah Turkson hat eine Initiative zur Plastikvermeidung gestartet, wie die vatikanische Zeitung „Osservatore Romano“ (26.06.2018) berichtete. Die Behörde gehe voran und habe eine Anfrage an das vatikanische Staatssekretariat gerichtet, um Plastikeinsparungen bis hin zum völligen Verzicht auf das Material auch in anderen Einrichtungen des Vatikan zu erreichen, sagte Turkson im Rahmen einer vorbereitenden Pressekonferenz zur internationalen Umweltkonferenz.]

Eigens drängte Franziskus Finanzinstitutionen, sie sollten ihre Investitionen an einer nachhaltigen Entwicklung ausrichten. Außerdem müssten bei Beratungen und Entscheidungen in Richtung einer dringen notwendigen ganzheitliche Ökologie vor allem junge Menschen und Vertreter der indigener Völker einbezogen werden. Denn: Die Jugend sei von den Folgen heutiger Politik und Wirtschaft besonders betroffen und letztere hätten wichtiges Wissen über den Zusammenhang von Mensch und Natur.

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