KBA verordnet Megarückruf

Daimler muss 700.000 Autos nachbessern

Weil das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bei zahlreichen Mercedes-Modellen Abgasmanipulationen festgestellt hatte, müssen 24 Daimler-Fahrzeuge, insgesamt 700.000, darunter 280.000 in Deutschland, in die Werkstätten zurückgerufen werden, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel  berichtet. Für sie hatte das Flensburger Amt Ende Juli einen amtlichen Rückruf angeordnet, bei dem mit einem Software-Update betrügerische Abschalteinrichtungen entfernt werden sollen, durch die der Stickoxid-Ausstoß beim Fahren höher war als im Labor.

Mercedes-Stern – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Im Mai habe Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Daimler-Chef Dieter Zetsche „wütend“ (so der Spiegel) zu einem viel beachteten Rapport nach Berlin zitiert und von ihm eine Liste alle manipulierten Diesel-Modelle verlangt. Scheuer sah sich zum Handeln gezwungen, weil der Druck auf ihn immer stärker wurde. Denn immer mehr Diesellenkern drohen Fahrverbote und damit empfindliche Wertverluste ihrer Selbstzünder. Laut Spiegel gerät „die Liste für Zetsche zum Debakel“.

Gelistet: Betrugsdiesel quer durch alle Klassen und Typen, die teils heute noch verkauft werden. Betroffen sind Modelle der C- und E-Klasse, in der S-Klasse auch ein als besonders umweltfreundlich beworbenes Auto mit Hybrid-Motor (oft lediglich für einen bestimmten Zeitraum der Herstellung). In der G-Klasse müssen mehrere Geländewagen, der ML, GLE und GLC, das Sportcoupé CLS und der Roadster SLK wieder in die Werkstätten. Dazu die  Transporter Vito, die V-Klasse und der Sprinter.

Daimler, so ein Sprecher, will Widerspruch einlegen, aber auch Software-Updates entwickeln und die Kunden informieren, sobald die Updates genehmigt sind. Inzwischen hat die Deutsche Umwelthilfe an mehreren Dieseln nachgewiesen, dass der Stickstoffausstoß nach einem Update nur unwesentlich geringer, bei einigen sogar höher war.

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