Deutschland erreicht wichtigen Meilenstein der Energiewende
Der 100.000ste Solarstromspeicher in Deutschland ist in Eichwalde vor den Toren Berlins in Betrieb genommen worden. Wie der Bundesverband Solarwirtschaft mitteilte, erhöhen die Solarbatterien in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage auf dem Eigenheimdach die Unabhängigkeit der Betreiber und bringen zugleich den Umstieg auf Erneuerbare Energien voran.
„Das ist ein wichtiger Meilenstein für die weitere Umsetzung der Energiewende. Speicher stützen schon jetzt die Stromnetze und werden in Zukunft auch eine weiter wachsende Bedeutung erlangen“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Thomas Bareiß. „Seit 2013 sind die Kosten für die Batteriespeicher um mehr als 50 Prozent gesunken. Das trägt dazu bei, die Energiewende bezahlbarer zu machen. Außerdem erweitern Speicher die Flexibilitätsoptionen für ein intelligentes Lastmanagement. Flexible Lösungen wie diese tragen dazu bei, die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland auch künftig zu gewährleisten.“
Branche auf einem guten Weg
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), ergänzte: „Durch eine erfreuliche Investitionsbereitschaft vieler Bürger, die Innovationskraft der Branche und das vor fünf Jahren von der Bundesregierung gestartete Marktanreizprogramm konnten die Preise für Solarstromspeicher stark reduziert und zugleich die Leistungsfähigkeit der Systeme ausgebaut werden. Wenn die Politik die Energiewende jetzt konsequent weiterführt, werden Solarspeicher schon bald zum gängigen Standard. Wir freuen uns, dass heimische Speicheranbieter zur Weltspitze zählen und davon besonders profitieren“, so Körnig.
Die Branche sehe sich – laut Körnig – auf einem guten Weg: „Mehr als die Hälfte der Käufer von Photovoltaikanlagen bestellen gleich einen Batteriespeicher mit, weil sie damit ein hohes Maß an Unabhängigkeit erreichen können und einen Beitrag zur Energiewende leisten wollen. Mit diesem Schwung werden wir den nächsten Meilenstein, 200.000 Solar-Batterien, bereits in zwei Jahren erreichen“.
Batteriespeicher können Stromnetz stützen
Solarstromspeicher entlasteten und stabilisierten in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage das Stromnetz vor Ort, weil sie Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen abfederten. Darüber hinaus könnten Speicher durch die Bereitstellung der sogenannten Blindleistung rund um die Uhr das Ortsnetz stützen. Dadurch könne der Netzausbau insbesondere für das Laden von Elektroautos verringert werden, denn an der gleichen Leitung ließen sich so zusätzliche Verbraucher mit Strom versorgen.
Würden Batteriespeicher vernetzt, könnten sie auf allen Spannungsebenen das Stromnetz stützen und sogar Funktionen von klassischen Kraftwerken übernehmen. Dazu zähle zum Beispiel das Bereitstellen von Regelleistung, die Übertragungsnetzbetreiber einsetzen, um schwankende Stromnachfrage und Stromangebot auszugleichen. Mit positiver Regelenergie deckten sie schnell die Lücke, die entstehe, wenn zu einem Zeitpunkt mehr Strom nachgefragt als ins Netz eingespeist werde. Negative Regelenergie werde eingesetzt, wenn zu viel Strom im Netz sei und kurzfristig zusätzliche Abnehmer gebraucht würden. Gerade hier liege ein großer Bedarf an Speicherkapazität, prognostiziert der Verband.
->Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft.de/100000ster-solarstromspeicher