Elektromobilität für mehr Lebensqualität in Städten und Gemeinden
Dringender denn je stellt sich seit der Dieselentscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes die Frage, wie die Zukunft der Mobilität aussieht. Klima- und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte sind derzeit stark gefragt. Besonders Handwerksbetriebe, Handel und Gewerbe suchen in diesen Tagen nach alternativen Lösungen, um weiterhin in den Innenstädten mobil zu bleiben. Solche Konzepte haben der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW), die IHK NRW und die EnergieAgentur.NRW am 06.09.2018 gemeinsam in Wuppertal vorgestellt.
Im Fokus steht dabei die Verbindung aus Elektromobilität mit regenerativer Energie – und diese am besten selbst produziert. Unternehmen, die etwa eigenen Solarstrom auf dem Dach erzeugen, können damit ihre elektrisch angetriebene Flotte oder die privaten Fahrzeuge ihrer Mitarbeiter laden. Dass solche Lösungen nicht nur gut für Umwelt und Klima sind, sondern sich auch finanziell auszahlen, zeigen viele erprobte Beispiele. Doch davon wissen zu wenige.
Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW, sieht angesichts der aktuellen Debatte einen Wendepunkt gekommen und die große Chance für einen Wandel der Mobilität: „Vielen wird langsam klar, dass die Energiewende schleunigst auf die Straße muss. Die Elektromobilität auf Basis Erneuerbarer Energien ist dafür eine zentrale Technologie. Sie ist längst serienreif und wird von einigen Vorreitern auch schon im großen Stil eingesetzt. Jetzt müssen es mehr werden. Die Landesregierung hat dazu ein begrüßenswertes Sofortprogramm aufgelegt, das gute finanzielle Anreize für die Elektromobilität schafft. Da raten wir allen Unternehmen und Kommunen: Greift zu und nutzt die Chance! Denn es lohnt sich für den Klimaschutz und auch für die Bilanz.“
Neben den finanziellen gibt es eine Fülle politischer, gesetzlicher und technischer Fragen, die eine echte Energiewende im Verkehr aufwirft. Der LEE NRW hat dazu ein Positionspapier entwickelt und schlägt verschiedene Maßnahmen vor, um die Verkehrswende mit der Elektromobilität voranzutreiben: etwa die umweltgerechte Neuordnung der Fahrzeugbesteuerung und den stärker bedarfsorientierten Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Auch Thomas Meyer, Präsident der IHK NRW, sieht noch viel zu tun. Meyer richtet seinen Blick auf die vielen Selbständigen und Betriebe und rät zum Umdenken: „Fahrverbote treffen Gewerbe, Handel und Handwerk im Kern. Daher müssen tragbare Lösungen für alle gefunden werden. Ein Weg führt über ein breiteres Angebot an sauberen Fahrzeugen. Vor allem bei Elektrofahrzeugen ist NRW weit voraus: Bäckereien, die ihre Brötchen mit E-LKW ausliefern, oder der Logistiker DHL, der Pakete mit dem elektrisch betriebenen Streetscooter ausliefert – entwickelt in Aachen. Unternehmen, die jetzt auf ein betriebliches Mobilitätsmanagement setzen, fahren vorne weg. Und wenn sie das auf Basis regenerativer Energien machen, ist das auch nachhaltiger als ein Fahrverbot.“
Vor einem Umstieg stehen viele Unternehmen vor wichtigen Fragen: Gibt es elektrische Transporter? Klappt das mit der Ladeinfrastruktur? Lohnt sich das für mein Unternehmen? Die EnergieAgentur.NRW antwortet darauf mit einem klaren Ja.
Richtig konzipiert, könnten Unternehmen jeder Größe jetzt schon sinnvoll und nachhaltig auf alternative Antriebe umsatteln, so Bingchang Ni, Experte für Elektromobilität bei der EnergieAgentur.NRW: „Gerade für Unternehmen bieten sich viele Vorteile. E-Fahrzeuge sind durch geringere Betriebskosten attraktiv, da sie weniger wartungsintensiv sind. Zudem werden sie steuerlich begünstigt und es fallen weniger Kosten für die eingesetzte Energie an. Förderprogramme runden das ab und erleichtern den Umstieg.“
Förderprogramme des Landes seien nur einer von gleich 16 Themenschwerpunkten, die am 06.09.2018 vorgestellt wurden. Ob Fuhrparklösung oder Ladestromkonzept, Eigenstromerzeugung und Einsparpotenziale – hier wurden die Vorteile neuer Mobilitätskonzepte aufgezeigt.
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