II.
Maßstäbe für Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
Worin besteht das Besondere dieses Erfolgsrezeptes? Es steckt in den vielen verschiedenen Partnern, die sich für dieses Projekt zusammengetan haben. Carbon2Chem setzt Maßstäbe, was die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik angeht. Namhafte Global Player, leistungsstarke Forschungseinrichtungen und Universitäten haben von Anfang an einem Strang gezogen. Mit einer vertrauensvollen und ungemein produktiven Kultur der Zusammenarbeit ist es Ihnen zusammen gelungen, binnen zwei Jahren – aus der Grundlagenforschung kommend – das Technikum aufzubauen und betriebsbereit zu machen. Diese Zusammenarbeit ist Ihr Erfolgsfaktor. Und das unterstreicht die Bedeutung neuer Kooperationsformen und Netzwerke.
Gerade im vorwettbewerblichen Bereich müssen wir Wissenschaft und Wirtschaft noch enger zusammenbringen. Sie ist das Fundament erfolgreicher Innovationsketten von der Grundlagenforschung bis hin zur Umsetzung in zukunftsweisenden Geschäftsmodellen. Dazu brauchen wir auch ein neues Verständnis von Forschungs- und Innovationsförderung. Das BMBF sieht sich dabei als Partner von Wissenschaft und Wirtschaft.
Der Schlüssel zum Erfolg ist unsere Stärke, im System zu denken. Gasreinigung, Elektrolyse, Katalyse – jedes für sich ist eine hochrelevante Zukunftstechnologie für Energiewende und Klimaschutz. Aber erst mit dem Carbon2Chem-Ansatz der branchenübergreifenden Zusammenarbeit haben Sie einen Weg gefunden, um Emissionen im großen Maßstab zu vermeiden.
Es ist auch der Brückenschlag zwischen Stahl und Chemieindustrie, der dieses Vorhaben wegweisend macht: Denn genau an den Schnittpunkten von Sektoren, Branchen und Prozessen bieten sich enorme Chancen für Innovationen. Zukunftsthemen wie die Digitalisierung werden hier nochmals neue Schübe auslösen, da bin ich sicher.
Wir müssen bei Forschung und Innovation für Nachhaltigkeit daher noch viel mehr in Systemen denken – gerade auch bei der Sektorkopplung in der Energie. Lassen Sie uns solche Systemlösungen zum Markenkern „grüner“ Innovationen „made in Germany“ machen.
III.
Denn große Probleme lösen wir, wenn alle zusammenwirken. Auch international. Wir müssen uns abstimmen – auf europäischer wie globaler Ebene. Es gilt gemeinsam weltweit einen umfassenden Wandel in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz anzustoßen. Schlüsselländer wie zum Beispiel China fühlen sich weiter dem Pariser Übereinkommen verpflichtet und gehen mustergültig voran. Denken Sie nur an die chinesische Strategie bei Elektromobilität!
Wer hier nicht in die Schuhe kommt, wird abgehängt werden, und andere machen den Stich! Wir müssen diesen Weg weitergehen und neue Allianzen zu Energie- und Klimafragen schmieden. Im Energiebereich arbeiten wir aktuell zum Beispiel an einer langfristigen Kooperation mit Australien zu „grünem Wasserstoff“. Mein besonderer Dank geht hier auch an thyssenkrupp.
Wichtig ist, dass wir Hebel betätigen, die große Mengen CO2-Einsparungen ermöglichen. Dann können wir Deutschland zum internationalen Vorreiter in Sachen industriellen Klimaschutzes machen. Optionenvielfalt ist dabei entscheidend, um auf ökonomisch, ökologisch und sozial verträgliche Weise möglichst viele Treibhausgasemissionen einzusparen.
Sie haben erkannt, dass Klimaschutz und Energiewende ungemeine Chancen für wirtschaftliches Wachstum bieten. Innovationen für grüne Technologien sind der Schlüssel dazu. Sie haben mit Ihrer Arbeit einen in die Jahre gekommenen Werbespot von IBM in die Wirklichkeit umgesetzt: Intelligente Lösungen sind keine Ökospinnereien, sondern wirtschaftlich und gewinnbringend.
->Quellen: