Synthetische, erneuerbare Energieträger als dritte Säule erfolgreicher Energiewende
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) und Partner aus der Industrie haben die Global Alliance Power Fuels gestartet. Das international ausgerichtete Bündnis verfolgt das Ziel, globale Märkte für synthetische Kraft- und Brennstoffe auf Basis erneuerbarer Energien zu erschließen. Es wird von einem branchenübergreifenden Kreis von Wirtschaftsunternehmen getragen und soll ein breites Partnernetzwerk aus den Bereichen Forschung und Wissenschaft, Politik und Gesellschaft aufbauen. Analysiert werden unter anderem internationale Märkte für Power Fuels und die Rahmenbedingungen für ihren Einsatz in verschiedenen Bereichen und Sektoren.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Synthetische, erneuerbare Energieträger sind die dritte Säule für eine erfolgreiche Energiewende. Denn allein mit Energieeffizienz und der direkten Nutzung von erneuerbarem Strom wird sich der Energiebedarf in Zukunft nicht klimaneutral decken lassen. Unsere dena-Leitstudie und eine Reihe weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen verdeutlichen die Rolle von Power Fuels als Missing Link für einen ambitionierten, weltweiten Klimaschutz.“
[note Power Fuels sind synthetische, gasförmige oder flüssige Kraft- und Brennstoffe, die mithilfe von erneuerbaren Energien erzeugt werden. Die Umwandlungsverfahren sind bekannt unter Begriffen wie Power to Gas (Strom zu Gas) und Power to Liquid (Strom zu Flüssigkeit). Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: als Kraftstoff im Verkehr, als Brennstoff zur Erzeugung von Wärme und Strom oder als Grundstoff in der chemischen Industrie. Power Fuels lassen sich – anders als Strom – flexibel speichern und transportieren.]
Deutschland ist technologischer Vorreiter
Die dena arbeite seit mehreren Jahren an diesen Fragestellungen. Die Debatte dazu nehme auch im internationalen klimapolitischen Diskurs immer mehr Fahrt auf. Bei der Entwicklung der entsprechenden Technologien sei Deutschland Vorreiter. Deshalb sei es auch naheliegend, eine derartige internationale Plattform hier auf den Weg zu bringen. Jetzt sei die Zeit gekommen, das bestehende Know-how zu nutzen und weiterzuentwickeln, groß ausgelegte Projekte anzustoßen und einen nachhaltigen Zukunftsmarkt zu erschließen, erklärte Kuhlmann weiter.
Power Fuels sind zum Beispiel im Verkehr oder in der chemischen Industrie für eine weitreichende Einsparung von Treibhausgasen erforderlich. Im Jahr 2050 sollen sie allein in Deutschland einen Bedarf von 150 bis 900 Terawattstunden abdecken können – insbesondere in Anwendungsbereichen, die sich durch eine direkte Nutzung erneuerbaren Stroms nicht oder nur schwer von Emissionen befreien lassen, so ein Ergebnis der im Juni veröffentlichten dena-Leitstudie Integrierte Energiewende.
[note Das Auftakttreffen der Global Alliance Power Fuels fand am 19.09.2018 in Berlin statt. Teilnehmer waren Unternehmen und Verbände aus den Branchen Energie und erneuerbare Energien, Automobil und Luftfahrt, Chemie und Mineralöl, Maschinen- und Anlagenbau, Versicherung und Finanzen, unter anderem Daimler AG, Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Deutscher Verband Flüssiggas e. V., Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), ENERTRAG AG, IWO Institut für Wärme und Oeltechnik e. V., Robert Bosch GmbH, Uniper Kraftwerke GmbH, UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e. V. Der Partnerkreis solleweiter ausgebaut werden. Interessierte Unternehmen können sich bei der dena melden.]
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