KIT-Ausgründung Ineratec bestes Start-up Deutschlands
Synthetische Kraftstoffe aus Erneuerbaren Energiequellen (siehe solarify.eu/alternative-kraftstoffe) preiswert herzustellen, ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Aber zur Produktion synthetischen Benzins, Kerosins, Diesels oder Erdgases sind riesige Anlagen nötig. Die Firma Ineratec, ein Spin-Off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), baut chemische Reaktoren, die so kompakt sind, dass die fertig montierte Anlage in einen Schiffscontainer passt und überall eingesetzt werden kann. Am 12.09.2018 wurde das junge Unternehmen in Berlin mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet.
„Synthetische Kraftstoffe sind ein wichtiger Schritt hin zum Wirtschaften in einem geschlossenen CO2-Kreislauf“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Mit dem Klimawandel und der Energiewende geht das KIT nicht nur zwei der aktuell drängendsten gesellschaftlichen Probleme an, regenerative Kraftstoffe können entlang der gesamten Wertschöpfungskette zukünftig auch ganz neue Geschäftsfelder eröffnen. Dafür ist Ineratec ein hervorragendes Beispiel.“
„Wissenschaftliche Erkenntnisse in Anwendungen zu überführen, von denen Wirtschaft und Gesellschaft profitieren, gehört zu den Kernaufgaben des KIT“, sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident des KIT für Innovation und Internationales. Deshalb unterstütze das KIT unternehmerisches Denken und Handeln auf vielfältige Weise, etwa durch Gründerförderung für Studierende und Forschende oder Büro- und Laborflächen in Innovationshubs sowie Beratung und Vernetzung. „Regelmäßig gute Platzierungen in Rankings zur Gründerförderung und jetzt der Deutsche Gründerpreis sind Ausdruck dieser Innovationskultur.“
„Für die chemischen Verfahren, mit denen etwa aus dem Klimakiller CO2 und regenerativ erzeugtem Wasserstoff synthetisches Erdgas oder synthetische Kraftstoffe hergestellt werden, sind normalerweise extrem teure, großtechnische Chemieanlagen nötig“, sagt Ineratec-Geschäftsführer Tim Böltken. Die Karlsruher Gründer haben nicht nur die Großanlagen auf Miniaturformat geschrumpft, die für den Herstellungsprozess benötigte Energie kann obendrein aus regenerativen Quellen wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft kommen. „Sie wird so in chemischen Energieträgern gespeichert“, erläutert der Alumnus des KIT. Weiter sind die fertig montierten, modularen Kompaktanlagen nach dem Baukastensystem konzipiert, sodass sich die Kapazität ganz nach Bedarf erweitern lässt.
Folgt: August 2017: „Power-to-Liquid-Anlage kommt mit 200 Litern Green Fuel in Gang“