Soziale Kosten des Kohlenstoffs – länderspezifisch
Eine neue Analyse (zitiert im aktuellen Natur-Editorial unter dem Titel „The costs of climate inaction“ – Kosten der Klimauntätigkeit) listet die wahrscheinlichen sozialen Kosten der CO2-Emissionen nach Ländern auf – und sollte eine beunruhigende Lektüre für Politiker sein – „Country-level social cost of carbon“, so der Titel in nature climate change. Dessen ungenannter Autor zitiert Bismarck, Politik sei die Kunst des Möglichen (im englischen Original: „…the art of the next best“). Ein eher trauriges Beispiel dafür sei der weltweite Politiker-Ansatz zur Bekämpfung des Klimawandels.
Das Problem: Zerstörerische Stürme, die kürzlich die Vereinigten Staaten und Südostasien heimsuchten, waren die jüngste Erinnerung daran, wie anfällig Gesellschaften auf der ganzen Welt für Klimaextreme sind. Die beste politische Lösung scheint zu sein, alle Politiken – national und international – der Erdklima-Stabilisierung unterzuordnen. Das ist schwierig. Stattdessen muss sich die Welt auf die Wirksamkeit freiwilliger Aktionen verlassen, auf die sich die Nationen im Rahmen eines unverbindlichen internationalen Kompromissabkommens geeinigt haben, das 2015 in Paris geschlossen wurde.
Bei aller Symbolkraft ist dieser Pariser Vertrag eine wirklich zweitbeste Lösung. Selbst wenn es wie angekündigt funktioniert hätte, sind die versprochenen Einsparungen bei den Treibhausgasemissionen schwach. Und jetzt hat der Rückzug der Vereinigten Staaten – und de facto Australiens – den weltweiten Konsens erheblich geschwächt, bevor der Vertrag überhaupt in Kraft getreten ist.
Soziale Kosten und kumulative wirtschaftliche Auswirkungen der globalen Erwärmung
Die Diskussionen darüber, wie und wann es beginnen soll, werden auf einem zweiwöchigen Treffen der Vereinten Nationen im Dezember in Katowice, Polen, fortgesetzt. Die Teilnehmer täten gut daran, eine Studie zu lesen, die diese Woche in Nature Climate Change veröffentlicht wurde und die aufzeigt, wie wenig vernünftig es für die Politiker ist, die viele große Volkswirtschaften vertreten, sich mit dem nächstbesten zufrieden zu geben (K. Ricke et al.: Soziale Kosten des Kohlenstoffs auf Länderebene, Nature Clim. Change http://doi.org/ct7x; 2018).
->Quellen: