Stärkere PV-Nutzung braucht weniger Fläche
Die Autoren der Studie haben auf Landkreisebene untersucht, wo der PV- und Windenergieausbau erfolgen könnte – unter Berücksichtigung von Restriktionen wie den nötigen Abständen zu Siedlungen oder dem Natur- und Artenschutz. Wird der Bedarf vor allem durch Windenergieanlagen gedeckt (Szenario „Energiewende-Referenz“), müssen etwa 2,5 Prozent der Landesfläche in Anspruch genommen werden. Hier rechnen die Autoren für 2050 mit 178 GW Onshore-, 51 GW Offshore- und 154 GW PV-Leistung. Nur rund 2,0 Prozent der Fläche werden dagegen benötigt, wenn die Solarenergie eine größere Rolle übernimmt. Dabei kalkulieren die Autoren mit 115 Gigawatt Onshore-, 51 Gigawatt Offshore- und 313 GW PV-Leistung (Szenario „Fokus Solar“). Der Rechnung liegt zugrunde, dass nahezu das gesamte Aufdach-Potenzial der Photovoltaik ausgeschöpft wird.
„In der Gesamtbetrachtung können also beide Szenarien flächenverträglich Wirklichkeit werden“, heißt es in der Studie. Im Szenario „Energiewende-Referenz“ werde jedoch eher ein Bereich erreicht, in dem zumindest in einzelnen Regionen flächenseitige Restriktionen zum Tragen kommen können. „Es müsste neben der Nutzung weitestgehend restriktionsfreier Flächen nach 2045 ein kleiner Anteil der mit weichen Restriktionen verbundenen Flächen für die regenerative Stromerzeugung in Anspruch genommen werden“, so die Autoren. „Weiche Restriktionen“ bedeutet Einschränkungen mit Blick etwa auf die Raumwirkung oder wegen Nutzungskonflikten. Diese Inanspruchnahme kleiner Flächen mit weichen Restriktionen sei jedoch nicht nötig, wenn der Windkraftausbau an Land leicht abgedämpft werde und ein schwerpunktmäßiger Ausbau der Solarstromerzeugung wie im Szenario „Fokus Solar“ erfolge.
Die Studie rechnet damit, dass 2050 rund 700 TWh Strom aus regenerativen Quellen erzeugt werden müssen. Andere Studien setzen diese Summe allerdings deutlich höher an. Das Fraunhofer IEE zum Beispiel erwartet, dass 2050 in Deutschland 1.000 Terawattstunden produziert werden müssen, um den Bedarf aller direkten Stromanwendungen (Elektrizität, Straßen- und Bahnverkehr, Wärme) zu decken.
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