Kurzer Überblick
Die Studie, so zählt der Weltenergierat in einer Medienmitteilung auf,
- gibt einen Überblick, wie groß die deutsche bzw. globale Power-to-X-Nachfrage in Abhängigkeit definierter Annahmen sein könnte.
- identifiziert einen Kriterienkatalog, der für Investitionsentscheidungen für PtX-Anlagen und den Export der Produkte relevant ist (Wind-/Sonnenverfügbarkeit, vorhandene Transportinfrastruktur von Gas/Öl, Häfen, Zinssätze/Länderrisiko-Exposition, Wasserverfügbarkeit etc.).
- stellt beispielhaft eine Handvoll möglicher Lieferländer dar, wendet den Kriterienkatalog an und validiert die Ergebnisse mit Experten aus diesen Ländern im Rahmen des World Energy Council-Netzwerkes. Attraktive Standorte werden eruiert und im Rahmen der Roadmap wird aufgezeigt, wie diese dazu beitragen können, im Rahmen einer zukünftig kohlenstoffarmen Welt CO2-neutrale Energie nach Deutschland zu exportieren.
- zeigt mögliche Ansatzpunkte für eine wirtschaftliche Kooperation zur Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur auf und definiert geeignete Adressaten.
PtX unumgänglich für Klimaziele und große Chance für internationale Zusammenarbeit
- Ehrgeizige Klimaziele sind ohne Power-to-X Kraftstoffe nicht denkbar – besonders im Verkehrssektor
- Weltenergierat fordert mit Studie „Internationale Aspekte einer Power-to-X Roadmap“ den langfristigen Aufbau eines globalen PtX-Marktes ein
- PtX ist industrie- und klimapolitisch eine große Chance für internationale Zusammenarbeit – die muss aber strategischer aus Deutschland heraus entwickelt werden
„Ambitionierte Klimaziele sind nur erreichbar, wenn Erneuerbare Energien nicht allein direkt als Strom genutzt werden, sondern auch als Gas oder flüssiger Brennstoff speicherbar sind. Deshalb müssen wir uns viel systematischer mit der Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen beschäftigen“, erklärte Carsten Rolle, Geschäftsführer des Weltenergierat-Deutschland, anlässlich der Vorstellung der Studie: „Sie werden die zweite Säule der Nutzung Erneuerbarer Energien.“
Die Energiewende in Deutschland wird langfristig erhebliche Importe synthetischer Kraftstoffe aus dem Ausland erfordern. Diese lassen sich in vielen Regionen der Welt aufgrund der besseren Standortbedingungen für Erneuerbare Energien deutlich günstiger produzieren als hierzulande und anschließend exportieren. „Um internationale Zusammenarbeit anzustoßen, müssen wir aber mit diesen Ländern sprechen. Bislang sind unsere Erwartungen an die Rolle von PtX im Ausland zu wenig bekannt“, so Rolle weiter. „Power-to-X wird nicht plötzlich da sein, seine Entwicklung braucht eine langfristige politische Strategie und eine schrittweise Skalierung. Dazu sollen die vom Weltenergierat entwickelten Elemente einer Power-to X Roadmap beitragen“.
Die Entwicklung eines globalen Marktes für Power-to-X aus Deutschland heraus ist eine industriepolitische Chance und klimapolitisch ein Schlüsselfaktor für ein CO2-freies Energiesystem. Der Bedarf an synthetischen Kraftstoffen kann langfristig sehr groß werden. Die hierfür benötigten Kapazitäten für Ektrolyseanlagen etwa könnten weltweit bei etwa 3.000 bzw. 6.000 GW liegen. Bisher sind allerdings lediglich rund 20 GW installiert.