Kohleverstromung bleibt wenig Zeit
Laut einer Studie des Beratungshauses r2b energy consulting GmbH im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums, die bisher nur die Mitglieder der Kohle-Kommission kannten, muss die CO2-Belastung durch Kohleverstromung bis 2030 um zwei Drittel sinken, wenn Deutschland seine bereits beschlossenen Klimaziele auch sicher erreichen will.
Wie der Berliner Tagesspiegel am 24.10.2018 berichtete, dürfen deutsche Kohlekraftwerke 2030 nur noch 84 bis 92 Millionen Tonnen Kohlendioxid emittieren – zwei Drittel weniger als heute. r2b erwartet für 2030, dass der Zubau von Erneuerbaren Energien oder steigende CO2-Preise im Rahmen des Europäischen Emissionshandels die Schmutzstromproduktion zwar auf etwa 25 GW Leistung schrumpfen werde, das sei aber laut r2b zu wenig zur Erreichung der Klimaziele. Der Staat müsse weitere 8 GW aus dem Strommarkt herausnehmen. Die r2b-Forscher lassen offen, wie der Staat das machen solle. Überraschenderweise steigt der Strompreis laut der Studie nur um 14 ct/kWh über den im Koalitionsvertrag (Erhöhung des EE-Anteils auf 65 Prozent an der Stromversorgung) anvisierten Preis. Andere Studien seien zuletzt von mehr ausgegangen, so der Tagesspiegel.
Eine Anfrage des Blattes ans BMWi blieb erfolglos: „Das Wirtschaftsministerium möchte die Studie nicht kommentieren. Man wolle die Ergebnisse der Kohle-Kommission abwarten, heißt es“.
->Quelle: tagesspiegel.de/bergleute-gegen-schnelles-kohleende