CO2-Ausstoß steigt stark weltweit weiter

Noch etwas Zeit…

Das Forscherteam sagt allerdings, dass sich die Energietrends ändern und dass noch etwas Zeit übrig ist, gegen den Klimawandel anzugehen – unter der Voraussetzung, dass die Bemühungen zur Eindämmung der Kohlenstoffemissionen in allen Wirtschaftssektoren rasch zunehmen.

Die neuen Daten für 2018, die am 05.12.2018 gleichzeitig in den Zeitschriften Nature, Earth System Science Data und Environmental Research Letters veröffentlicht wurden, zeigen, dass die globalen Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe 2018 voraussichtlich 37,1 Milliarden Tonnen CO2 erreichen werden. Die CO2-Emissionen sind nun – nach drei Jahren mit wenig bis null Wachstum von 2014 bis 2016 – im zweiten Jahr wieder gestiegen. Der Anstieg in diesem Jahr wird mit 2,7 Prozent (+1,8 bis +3,7 Prozent) prognostiziert. Im Jahr 2017 waren es 1,6 Prozent.

Deutschland  unter den zehn größten Emittenden

Die 10 größten Emittenten 2018 sind China, die USA, Indien, Russland, Japan, Deutschland, Iran, Saudi-Arabien, Südkorea und Kanada. Die EU als gesamte Region der Länder steht an dritter Stelle.

Prof. Corinne Le Quéré, Direktorin des Tyndall Centre for Climate Change Research und Professorin für Wissenschaft und Politik des Klimawandels an der University of East Anglia, sagte: „Wir sehen wieder ein starkes Wachstum der globalen CO2-Emissionen. Die Emissionen müssen ihren Höhepunkt erreichen und rasch abnehmen, um dem Klimawandel zu begegnen. Mit dem Wachstum der Emissionen in diesem Jahr sieht es so aus, als wäre der Scheitelpunkt noch nicht in Sicht. Um die globale Erwärmung auf das Ziel des Pariser Abkommens von 1,5°C zu begrenzen, müssten die CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent sinken und bis etwa 2050 netto Null erreichen. Wir sind noch weit davon entfernt, und es muss noch viel mehr getan werden, denn wenn die Länder die Verpflichtungen einhalten, die sie bereits eingegangen sind, sind wir auf dem besten Weg, 3° C globale Erwärmung zu erreichen. In diesem Jahr haben wir gesehen, wie der Klimawandel bereits heute die Auswirkungen von Hitzewellen weltweit verstärken kann. Die kalifornischen Waldbrände sind nur eine Momentaufnahme der zunehmenden Auswirkungen, denen wir ausgesetzt sind, wenn wir die Emissionen nicht schnell senken.“

Folgt: Was treibt den Anstieg?