NASA bestätigt Bedrohung der Trinkwasserversorgung
Eine internationale Studie unter Führung der NASA ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Asiens Hochgebirgsgletscher als Reaktion auf den weit verbreiteten Eisverlust langsamer fließen und die Verfügbarkeit von Süßwasser stromabwärts in Indien, Pakistan und China beeinträchtigen würden. Das berichtete Carol Rasmussen vom geowissenschaftlichen Nachrichtenteam der NASA am 13.12.2018. Die Forscher des internationalen Teams hätten fast zwei Millionen Satellitenbilder der Gletscher analysiert und herausgefunden, dass 94 Prozent der Unterschiede in den Strömungsgeschwindigkeiten durch Veränderungen der Eisdicke erklärt werden könnten.
„Seit mehr als einem Jahrzehnt dokumentieren Satellitendaten, dass die Gletscher mit zunehmender Schmelzleistung auf ihren Oberseiten dünner wurden. Es ist jedoch nicht ganz klar, wie diese Gletscher auf diesen Eisverlust reagieren“, sagte der Hauptautor der neuen Studie, Amaury Dehecq vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena, Kalifornien. „Wie schnell sie in Zukunft verschwinden werden, hängt davon ab, wie sie sich an ein wärmendes Klima anpassen.“
Analyse nur mit Satellitenbildern möglich
Asiens Gebirgsgletscher fließen von den kalten Höhen der höchsten Berge der Welt hinunter in wärmere Klimazonen, wo sie viel schneller schmelzen und große Flüsse wie den Indus und den Jangtse versorgen. Wissenschaftler müssen nun untersuchen, was die Strömungsgeschwindigkeiten der Gletscher reguliert, um prognostizieren zu können, wie das glaziale Schmelzwasser zu den Wasserressourcen der Region und zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen wird. Die Gletscher vom Boden aus zu beobachten, sei wegen ihrer enormen geografischen Ausdehnung und Unzugänglichkeit schwierig, so dass die Forscher auf Satellitenbilder zurückgreifen mussten.
Veröffentlicht wurde die Studie wurde am 10.12.2018 in Nature Geoscience (volume 12, pages 22–27 – 2019) unter dem Titel „Twenty-first Century Glacier Slowdown Driven by Mass Loss in High Mountain Asia“ (Gletscherverlangsamung des 21. Jahrhunderts getrieben durch Massenverluste im Hochgebirgs-Asien). Die Koautoren Amaury Dehecq, Noel Gourmelen, Alex S. Gardner, Fanny Brun, Daniel Goldberg, Peter W. Nienow, Etienne Berthier, Christian Vincent, Patrick Wagnon und Emmanuel Trouvé stammen vom JPL, der Universität Savoie Mont-Blanc in Annecy, der Universität von Edinburgh, der Universität von Straßburg, der Universität Grenoble Alpes und der Universität von Toulouse. Caltech in Pasadena, Kalifornien, leitet das JPL für die NASA.
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