Erstes Zertifikat für Smart-Meter Gateway

BMWi: „Wichtiger Meilenstein für die Digitalisierung der Energiewende“

Am 20.12.2018 wurde im BMWi das erste Zertifikat für ein Smart-Meter-Gateway an einen Hersteller überreicht. Die Digitalisierung ist eines der herausforderndsten Projekte der Energiewende. Technologisch konnte jetzt ein großer Schritt nach vorne gemacht werden.

Das Smart-Meter-Gateway ist die Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung der Energiewende. Es versorgt die Akteure – vom Netzbetreiber über den Stromlieferanten bis zum Verbraucher – mit den Informationen zu Erzeugung und Verbrauch, die sie benötigen. Mit dieser Hilfe können in Zukunft die Stromnetze, abhängig von Wind und Sonne, genau so intelligent gesteuert werden, wie Licht und Heizung in Gebäuden, das so genannte „smart home“. Smart-Meter-Gateways sind ein gutes Beispiel dafür, welchen Einfluss digitale und vernetzte Technologien auf den Alltag der Verbraucherinnen und Verbraucher haben werden.

Dabei garantiert das Smart-Meter-Gateway Datenschutz und Datensicherheit auf höchstem Niveau. Es legt den Grundstein für das intelligente und sichere Netz von morgen. Mit dem ersten zertifizierten Smart-Meter-Gateway zeigen BMWi und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), dass Digitalisierung auch bei hohen Vorgaben an Datenschutz und Informationssicherheit gelingt. Nur durch entsprechende Sicherheitsstandards wird gewährleistet, dass die Anwender von den Vorzügen dieser innovativen Technologien profitieren können. Eine Vielzahl an Innovationen ist bereits in diversen Smart-Meter-Gateway Projekten im Einsatz und im Laufe des Jahres 2019 werden immer mehr Dienste auf den sicheren Kommunikationskanal des Gateways aufsetzen.

Auch wenn der gesetzlich vorgeschriebene Roll-Out der Smart-Meter-Gateways erst beginnt, wenn drei Geräte unterschiedlicher Hersteller vom BSI zertifiziert wurden, ist bereits jetzt der Einbau der ersten zertifizierten Geräte auf Kundenwunsch möglich.

Ergänzende Informationen

Zertifizierung und Smart Meter Roll-Out – Die Digitalisierung ist ein entscheidender Faktor für die Energiewende. Deshalb haben Bundesregierung und Bundestag im Gesetz über den Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen (Messstellenbetriebsgesetz – MsbG) Regelungen zur sicheren Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen getroffen. Intelligente Messsysteme mit BSI-geprüften Smart-Meter-Gateways werden in Zukunft überall dort, wo es für die Energiewende von entscheidender Bedeutung ist, herkömmliche Stromzähler und Systeme ersetzen. Das ist der Fall bei verbrauchsstarken Haushalten (Jahresverbrauch über 6.000 Kilowattstunden), Unternehmen, größeren Erzeugungsanlagen (über 7kW installierte Leistung) und steuerbaren Verbrauchern (Ladepunkte für Elektromobile, Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen). Der sogennnte „verpflichtende Rollout“ beginnt, wenn mindestens drei voneinander unabhängige Unternehmen intelligente Messsysteme am Markt anbieten, die erfolgreich das Zertifizierungsverfahren durchlaufen haben und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Ermittelt wird dies in einer Marktanalyse, die das BSI ab 2019 jährlich am 31. Januar auf seinen Internetseiten veröffentlichen und anlassbezogen unterjährig aktualisieren wird. Im Zertifizierungsverfahren werden neben der Einhaltung der Sicherheitsvorgaben im Smart-Meter-Gateway auch die Herstellungs- und Entwicklungsprozesse des Herstellers sowie die Auslieferungswege der Geräte evaluiert und durch das BSI abschließend zertifiziert. Aktuell befinden sich 8 weitere Smart-Meter-Gateway-Hersteller beim BSI im Zertifizierungsverfahren, drei dazugehörige Sicherheitsmodule der Unternehmen NXP/T-Systems, STMicroelectronics und Gemalto wurden bereits erfolgreich zertifiziert. BSI und BMWi gehen davon aus, dass in den nächsten Monaten schrittweise Geräte weiterer Hersteller zertifiziert werden können.

Roadmap zur Digitalisierung – Derzeit erarbeiten BMWi und BSI eine Roadmap „Standardisierungsstrategie zur sektorübergreifenden Digitalisierung nach dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“. Sie wird Methodiken und Rahmenbedingungen erläutern sowie Arbeits- und Zeitpläne enthalten. Die Veröffentlichung ist für Februar 2019 vorgesehen.

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