BDEW mit Zahl der Woche – Speicher fehlen
Die Windkrafträder an Land und auf See haben laut einer Medienmitteilung des BDEW im Dezember 14,83 Mrd. kWh Strom erzeugt – genug, um den Stromverbrauch von Berlin oder Schleswig-Holstein für ein ganzes Jahr zu decken – will heißen, damit könnten alle Verbraucher des jeweiligen Bundeslandes – von den Haushalten über Gewerbe, Handel und Dienstleistungen bis hin zur Industrie und dem Schienenverkehr – mit Strom versorgt werden.
Es fehle bisher jedoch an Speichern, um den eingespeisten volatilen Strom aus Erneuerbaren Energien bedarfsgerecht nutzen zu können. Auch der Ausbau der Stromtrassen – insbesondere von den Erzeugungszentren im Norden zu den Bedarfszenten im Süden – müsse „deutlich an Fahrt aufnehmen“, so der Branchenverband der Elektro- und Wasserwirtschaft. Und: Auch in Zukunft seien zudem konventionelle Kraftwerke als „Back up“ für eine jederzeit sichere Stromversorgung erforderlich.
BDEW: 38 Prozent EE
Insgesamt deckten die Erneuerbaren Energien inzwischen schon 38 Prozent*) des Bruttostromverbrauchs ab – damit hätten sie 2018 einen Rekordwert erzielt. Allerdings wird das aktuelle Tempo, mit dem neue Erneuerbaren-Anlagen installiert werden, laut BDEW nicht ausreichen, um das von der Bundesregierung gesteckte 65 Prozent-Ziel bis 2030 zu erreichen. Es sollten daher zügig Sonderausschreibungen für Wind-Offshore gestartet und Planungs- und Investitionssicherheit für Wind-Onshore geschaffen werden.
ISE: Mehr als 40 Prozent
*) Demgegenüber spricht das Freiburger Fraunhofer ISE von 40,4 Prozent (siehe: ise.fraunhofer.de/Stromerzeugung_2018_1.pdf und:solarify.eu/2018-erneuerbare-ueberstiegen-40-prozent). In seinem Bericht stellte Prof. Bruno Burger die Daten der deutschen Nettostromerzeugung zur öffentlichen Stromversorgung dar: „Die Zahlen repräsentieren damit den Strommix, der tatsächlich zu Hause aus der Steckdose kommt, und der im Haushalt verbraucht wird, bzw., mit dem auch Elektrofahrzeuge öffentlich geladen werden. An der deutschen Strombörse EEX wird ausschließlich die Nettostromerzeugung gehandelt und bei den grenzüberschreitenden Stromflüssen werden auch nur Nettozahlen gemessen.
Die AG Energiebilanzen verwendet demgegenüber die Daten der gesamten Bruttostromerzeugung. Diese beinhalten auch die elektrischen Verluste der Kraftwerke, die direkt im Kraftwerk verbraucht werden und gar nicht in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Auf der Verbrauchsseite werden die elektrischen Verluste der Kraftwerke ebenfalls dem Bruttostromverbrauch zugerechnet, damit die Bilanz wieder stimmt. Außerdem berücksichtigt die AG Energiebilanzen auch die Eigenstromerzeugung der Industrie, den sogenannten „Betrieben im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“. Diese Eigenerzeugung wird direkt in den Betrieben verbraucht und auch nicht in das öffentliche Netz eingespeist. Die Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung und zur gesamten Bruttostromerzeugung unterscheiden sich deutlich. Dadurch ergeben sich auch deutlich unterschiedliche Anteile der erneuerbaren Energien.“
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